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[GAA, Bd. I, S. 246]

 


Teufel Genug! Ich habe nicht länger Zeit! — Wenn Sie mei-
ner einstmals bedürfen sollten, so wissen Sie, daß ich in
der Handschrift Hölle wohne. Hier von dem Dorfe ist dieselbe etwas
weit weg; wenn Handschrift Sie aber extra schnell dahin gelangen
5 wollen, so müssen Sie nach Berlin reisen und dort hinter
die Königsmauer, oder nach Dresden und dort in die Fi-
scher-, oder nach Leipzig und dort in die Preußer-Gasse,
oder nach Paris und dort ins Palais Royal gehen; von
allen diesen Orten ist der Tartarus nur fünf Minuten ent-
10 legen, und Sie werden noch dazu auf ausgezeichnet guten,
vielfältig Handschrift ausgebesserten Chausseen dahin reiten Handschrift können. —
Doch, es wird bald Abend! Schlafen Sie mittelmäßig!
Er will sich entfernen
Erstdruck Rattengift ihn aufhaltend 15
Apropos! ein einziges Wort! Darf ich nicht das Geheimnis
erfahren, weswegen Sie jetzt auf die Erde gekommen sind?
Teufel Weil in der Hölle gescheuert wird.
Handschrift Rattengift Ich danke Ihnen für Ihre gütige Handschrift Antwort! Schla-
fen Sie recht wohl!
20Teufel Schlafen Sie mittelmäßig!
Geht ab
Dritte Szene
Eine Anhöhe vor dem Dorfe
Mollfels tritt auf Sieh, da liegt es, das väterliche Dorf!
25Handschrift Horch! auf seinem grauen Kirchturme klingt die Vesper-
glocke! Wie anmutig sie mir nach dreijähriger Abwesen-
heit Handschrift entgegentönt! — Auch das altertümliche Schloß ist un-
verändert geblieben; stolz und stattlich erhebt es sich dort
aus der Mitte seines sommerlich blühenden Erstdruck Gartens, und
30 in seinen mächtigen Fenstern spielt purpurn der erste Schim-
mer des Abendrots! — — O Liddy, Liddy, Handschrift wie ich dich
liebe!
Ärgerlich
Wäre ich nur nicht so verflucht häßlich!
35Der Schulmeister tritt auf, Handschrift ohne Mollfels zu bemerken
Hier will ich stehen bleiben, auf die Fluren meines Schul-
bezirks niederschauen und meinen patriotischen Phantasien