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[GAA, Bd. I, S. 311]

 


Kaphis Sullas Geist
Ist mir zu fremd, von dem Gewöhnlichen
Zu sehr verschieden, als daß ich ihm traute!
Er fühlt nicht so wie wir, und niemand weiß,
5Obs ihm nicht einmal einfällt, uns
Wie Fliegen zu betrachten, die der Knabe
Gleichgültig ausrupft, weil
Er ihren Jammer nicht versteht! — Es ist
Am besten, sich aus solcher Näh so früh
10Als möglich wegzustehlen, und
Mein jüngsterbautes Landhaus bei Korinth
Winkt lieblich mir mit seinen Schattengängen!
Er entfernt sich
Vierte Szene
15 Das Schlachtfeld
Hörner, Zinken und Posaunen. Sulla zu Pferde, umgeben
von Kriegstribunen und Legaten. Die Triarier, mit den Lanzen
in der Hand und dem einen Knie auf dem Boden, hinter ihm
Sulla Tribunen!
20Die Tribunen Imperator!
Sulla Der Kampf wogt heiß;
Zerstreut euch in dem Heer und redet Mut ein!
Tribunen ab
— Was für ein Glanz?
25Einige Krieger Die Sichelwagen kommen!
Sulla Veliten, fangt sie auf!
Die Veliten Es ist zu spät!
Sulla So sollen die Legionen sich vor ihnen
Zerteilen!
30Legaten ab
          — 's ist doch schön, ein Feldherr sein —
                                 fühlt
Die Welt, die eigne Kraft, — ein jedes Plätzchen
Ist wichtig, — jegliche Minute kostbar, —
35Und unsre Seele spiegelt sich im Tun
Von Tausenden! — — O unermeßne Sehnsucht,
Als Herrscher Roms vom Kapitol herab