| ||
[GAA, Bd. I, S. 318]
Wir konnten niemals dich vergessen! Marius Jungen, Ihr braven Jungen — Macht mir nicht das Herz weich! — — Reißt, reißt zu! Reißt mir Arm 5Und Glieder aus, — ich bin ganz eur! Cinna Wie ihm Die Hände zucken! Ein Krieger Hat die böse Flucht Dir nicht geschadet? Bist du noch gesund? 10Ein anderer Und dieser schlechte Rock! Es lockt Aus Steinen glühnde Tränen! Alle pannonischen Krieger O dem Sulla, Dem Sulla, welcher dich gekränkt hat, stell Uns gegenüber! — Leg die Chlamys an! 15Marius Bewahre! Mein jetzges Kleid paßt für die Lage, Zu welcher mich der römische Senat Verdammt hat — Hahahaha! Ein Centurio Wohlan, so trags, 20Und unsre Taten sollen es so schmücken, Daß künftig die Despoten immer solch 'Nen Rock anziehen, wenn sie ihrem Volk Die Städte niederbrennen und die Nacken brechen! Marius Recht, recht, ihr alten Käuze! Ihr 25Sollt fortan meine Marianer heißen! — Und Cinna dir, und Legionen euch, Was brauch ich euch zu sagen? Ich hatte mehremals die Republik Von ihrem Fall gerettet, und es mag 30Wohl sein, daß ich ein bißchen Ehrgeiz hegte; Das nahmen die Patrizier so übel, Daß sie, als ich mich anbot, von Dem Mithridat sie zu befreien, Mich schimpflich, voller Hohn verwarfen, 35Und dem, der mir allüberall Den Siegsgenuß verbitterte, Der mir schon frühe von dem Lorbeer, Den ich mit so viel Schweiß und Blute in Numidiens nacktem Sande mir erzogen, 40Das schönste Blatt wegnaschte, dem Spitzbübschen Sulla das Kommando gaben!
|
   | © 2009—2011 by Lippische Landesbibliothek - Theologische Bibliothek Detmold, Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier und Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf Home | Impressum | Kontakt |
