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[GAA, Bd. I, S. 320]

 


Damit dem Staat kein Leid geschehe!
Dritter Leid?
Weil Marius der Volksfreund naht?
Ein Haufen Pöbel tritt auf und begafft die Häuser 5
Der Anführer des Haufens Schaut, Leute,
Das Prachtgebäu dort, mit den hohen Säulen,
Ist der Palast des Sulla, — jenes dort
Mit breiten spiegelglatten Marmorwänden,
Gehört dem Scävola, der seine Fische
10Gewöhnlich mit lebendgen Sklaven füttert —
Erster Bürger
Hört ihr den Schuft? Er zeigt dem Pöbel schon
Die Häuser, welche er beim Einzuge
Der cinnaschen Partei zerstören soll!
15Der Anführer des Haufens fortfahrend
Der Mann, der dort aufs Forum geht, das ist
Antonius, der süße Redner, — jener Kerker,
Das ist der Kerker, wo die Könige
Verhungern — Drum sei stolz und kühn,
20Du römische Nation!
Erster Bürger Das heißt: packt an
Und greifet zu, wo ihr nur greifen könnt!
Dritter Bürger
Ach, Bester, tut nur nicht ergrimmt!
25Von Euch ist auch bekannt, daß Ihr zwei Weiber
Vergiftet habt!
Erster Bürger Wer wagts, mir das —
Ein Jüngling eilt herein Ersteigt
Die Türme! 's hat etwas gesetzt!
30Von Ostia her weht schwüler Rauch!
Viele Bürger kommen
Die Bürger Schnell, schnell
Auf den Janiculus! Man kanns
Dort sehen! Ostia brennt!
35Einzelen Stimmen Weh, wehe!
Andere Wer schreiet wehe?
Ein Bürger ruft von der Zinne eines Tempels
                    Schaut, die ferne Glut!
Wie Marius' Fahne glänzt sie weithin durch
40Die Luft!
Alle Vors Tor! Auf den Janiculus!