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[GAA, Bd. I, S. 366]

 


du nicht heimlich, wie einstens Scipio Nasica, im Senate
einen Dolch bei dir trägst, denn fast sollte deine Drohung
das ahnen lassen. Wisse: in diesem Augenblick wogt eine
Million Plebejer, die jedes Haar auf unsrem Haupte schützt,
5 um diesen Tempel, und vor den Toren der Stadt sieht
man schon den Staub von dem Heere des Marius auf-
wirbeln.
Handschrift Merula Weh, Wehe, Reich des Romulus, jetzt mußt
Du fallen! Dich verläßt der Adlergeist,
10Der dich zum Sitz der Ewigen, zu dem
Olymp getragen! Deine Kinder trotzen
Auf deine Verbannten!
Octavius Du verzagst zu früh;
Betracht den Kreis, der uns umgibt, genauer:
15Die Stirnen der Cornutus, Catulus
Und Crassus leuchten noch darin wie nicht
Geschmolzne Gletscher aus dem Heldenalter!
Saturninus Was für Mittel hat der Staat, um den Erstdruck bevor-
stehenden Andrang von sich abzuwenden? Wir haben Auf-
20 trag, euch Handschrift darnach zu fragen, Konsuln.
Octavius Die Bürger mögen sich beruhigen.
In unsren Mauern lagern zehn Legionen,
Hinlänglich schon, den Feind zurückzutreiben;
Doch auch der jüngere Metell, dem wir
25Geboten, den Samniten, welche er
So tief gebeugt hat, Frieden anzutragen,
Wird schleunig hier mit seinem Siegerheer
Eintreffen; endlich noch schreibt Sulla, daß
Er in Böotien in schwerem Kampf
30Den Mithridat vernichtet, und uns bald
Zu Hülfe eilen könne. Aber mehr
Als alles dies zusammen ists, daß uns
Die Götter günstig sind: das Eingeweid
Handschrift Der Opfertiere ist gesund, und an
35Dem Firmamente sehen die Auguren
Nur Heil und Ruhm.
Saturninus Fürwahr, die sehen scharf!
Ein Liktor tritt ein
Metell kommt eben an, und bittet, da
40Er Dringendes zu melden hat, sogleich,
Erstdruck Bewaffnet wie er ist, eintreten ihn