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aber auch Freie gab es, die es werden wollten. Sie waren in
Schulen unter einem Fechtmeister vereinigt.
Verweis zum Text S.316, Z.2: Das Prokonsulat: Zur Zeit der Republik die Stellung
des nach der Verwaltung eines Konsulats in der Provinz fungie-
renden Statthalters, der zugleich auch der militärische Oberbefehls-
haber der Provinz sein konnte.
Verweis zum Text S.316, Z.20: Quaestor: Finanzbeamter oder Schatzmeister, die
erste Stufe zu den höheren Ämtern. Jedem militärischen Befehls-
haber (außer dem Diktator) war ein Quaestor als Vorstand der
Kriegskasse und des Inventars beigegeben; zugleich war er sein
Vertreter und Vertrauter.
Verweis zum Text S.316, Z.24: dezimieren: Von einem Truppenteile, der sich der
Feigheit oder Meuterei schuldig gemacht hat, jeden zehnten Mann
mit dem Tode bestrafen. Nach Plutarchs Leben des Antonius
bestand die Strafe der Dezimation darin, daß die Mannschaft in
lauter Haufen von zehn Mann eingeteilt und von jedem dieser
Haufen einer, den das Los traf, sein Leben verlieren mußte, den
übrigen aber statt des Korns nur Gerste ausgeteilt wurde. („Bio-
graphien des Plutarchs.“ Mit Anmerkungen von Gottlob Benedict
von Schirach. Th. 8, Berlin & Leipzig 1780, S. 188.)
Verweis zum Text S.317, Z.21: Pannonien: Das Land der im Kern illyrischen,
später wohl nur zum kleinen Teil keltisierten Pannonier, ein Ge-
biet, das im Norden und Osten durch die Donau, im Westen
durch die Gebirge von Noricum (Vorland Italiens südlich der Donau
und östlich vom Inn) begrenzt wurde und im Süden mit einem
schmalen Streifen über die Save reichte.
Verweis zum Text S.317, Z.31: Mars: Auch Māvors, altitalische Gottheit des Krieges.
Verweis zum Text S.318, Z.14: die Chlamys: Den Soldatenmantel. Die ursprüng-
lich griechische Tracht wurde in Rom zur Zeit des L. Scipio und
Sulla eingeführt. Häufig ist bei den antiken Schriftstellern von
der reichen Ausstattung der Chlamys die Rede.
Verweis zum Text S.319, Z.21: Ostia: Roms Hafen an der Tibermündung, der
Hauptstapelplatz für Getreide.
Verweis zum Text S.320, Z.9: Scävola: Träger des Namens Quintus Mucius Scae-
vola sind mehrere für jene Zeit bezeugt. Einer von ihnen, Pontifex
Maximus und Gegner des Appuleius Saturninus, war ein hervor-
ragender Redner und als Jurist der Lehrer Ciceros. Anfang 86
wurde bei der Leichenfeier für Marius ein Mordanschlag auf ihn
verübt. Mucius blieb jedoch auch in den folgenden Jahren während
der Gewaltherrschaft Cinnas und der Volkspartei in Rom. Wohl
sah er für sich ein trauriges Ende voraus, doch wollte er lieber
das Schlimmste erleiden, als in Waffen am Kampfe gegen die
Vaterstadt teilnehmen. Er fiel als vornehmstes Opfer des jüngeren
Marius unter dessen Konsulat im Jahre 82; auf sein Geheiß wurde
er im Tempel der Vesta, in den er geflüchtet war, ermordet. Ob
aber Grabbe hier wie überhaupt an eine bestimmte geschichtliche
Persönlichkeit gedacht hat, ist fraglich.
Verweis zum Text S.320, Z.17: Antonius, der süße Redner: Der als Redner bedeu-
tende Marcus Antonius, geboren 143 v. Chr. Nachdem er im Jahre
113 Quaestor gewesen war, erhielt er als Praetor prokonsularische
Gewalt und Kilikia als Provinz, das heißt den Krieg gegen die