| [GAA, Bd. I, S. 410] 1 Der Dichter ist vorzugsweise verpflichtet, den wahren Geist der Geschichte zu enträtseln. Solange er diesen nicht ver- letzt, kommt es bei ihm auf eine wörtliche historische Treue nicht an. Der Verfasser von Marius und Sulla hat zwar mehr wie der größte Teil der übrigen historischen Dramatiker sich genau an die Geschichte zu halten gesucht, und dennoch ganze Jahre versetzen müssen. Wenn das der Leser als einen Mißklang bemerkt, so ist es ein Fehler. — Ohne einigen Lärm geht es bei geschichtlichen Dramen nicht ab. Der Verf. hält es aber bei Marius und Sulla für unschwer, die weitere Ausführung ziemlich theatralisch zu bilden. Gehörige Anwendung von Licht und Schatten, wird manches was in der Skizze im Vorgrunde steht, im Drama selbst zu- rückstellen, ohne dadurch eine schwächende Wirkung hervor- zubringen. |
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