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[GAA, Bd. I, S. 640]

 


Sullas Anträgen durch den Senat, war im Jahre 83 Prokonsul in
Gallia cisalpina und ließ die Anhänger Sullas ächten. Für das
Jahr 82 zum dritten Male zum Konsul gewählt, vermochte er
gegen den zurückgekehrten Sulla wenig auszurichten. Er flüchtete
nach Afrika, wurde von Pompeius gefangen genommen und hin-
gerichtet.
Verweis zum Text S.304, Z.14:Granius: Nach Appianos' „bellum civile“ I, 271
wurden im Jahre 88 ein Gnaeus und ein Quintus Granius von
Sulla zugleich mit Marius und dessen bedeutendsten Anhängern ge-
ächtet und mit diesen zur Flucht gezwungen. An den folgenden
Stellen ist dann nur von einem Granius die Rede, dessen Praenomen
nicht angegeben wird. Dagegen bezeichnet ihn Plutarchos (Marius
35, 8) nicht nur als den Begleiter des Marius auf der Flucht von Rom
bis Minturnae, sondern auch, im Gegensatze zu dem Sohne des
Marius, als dessen πρόγονος, d. h. vor der Ehe geborenen Sohn
oder Stiefsohn. Der Granius, der mit Marius aus Rom gekommen
war, trennte sich von ihm bei Minturnae, traf dann wieder bei
Aenaria mit ihm zusammen und gelangte mit ihm nach Afrika.
Weiterhin wird er nicht mehr erwähnt.
Verweis zum Text S.304, Z.15:Cethegus: Publius Cornelius Cethegus wurde
im Jahre 88 von Sulla geächtet und entfloh mit Marius nach Afrika.
Er kehrte mit ihm nach Rom zurück, unterwarf sich aber nachher
dem siegreichen Sulla und suchte dessen Gunst durch niederträch-
tigen Verrat an seinen Parteigenossen zu gewinnen.
Verweis zum Text S.304, Z.16:Cinna, Konsul: Siehe die Verweis zum Text Anm. zu S. 302, Z. 11.
Verweis zum Text S.304, Z.17:Sertorius, dessen Verbündeter: Quintus Ser-
torius wurde um 123 v. Chr. in Nursia, dem Vorort der höchsten
und ärmsten Gegend des Sabinerlandes, geboren. Nachdem er in
den Jahren 105 ff. tapfer gegen die Kimbern und Teutonen sowie
gegen die aufständischen Keltiberer gekämpft hatte, wurde er im
Jahre 90 Quaestor und verwaltete die Provinz Gallia cisalpina. Am
Marserkriege nahm er als höherer Offizier, wahrscheinlich als Legat,
teil. Wiederum zeichnete er sich aus, wurde mehrfach verwundet und
verlor ein Auge. Wiewohl schon damals eine populäre Figur, hatte
er bei der Bewerbung um das nächste Amt, den Tribunat, wohl im
Jahre 88, auf Betreiben Sullas keinen Erfolg. Daraufhin schloß
Sertorius, ein Sohn der konservativen, der Regierung treu erge-
benen Sabina, sich der demokratischen Partei an. Bei der Revolution
des Cinna im Jahre 87 aus Rom vertrieben, half er Truppen sam-
meln, erhielt neben Marius, Cinna und Carbo eine leitende Stel-
lung und nahm an der Belagerung und Eroberung Roms teil. Inner-
halb der demokratischen Partei vertrat er die gemäßigte Richtung.
Er warnte vor Marius, suchte dem Blutvergießen in der eroberten
Hauptstadt zu steuern und ließ 4000 Sklaven niederhauen, die auf
eigene Faust mordeten und plünderten. Da er sich als Rater und
Warner mehr und mehr verhaßt machte, so trat er während der
Herrschaft Cinnas (86—84) hinter weniger fähigen Führern der
Demokratie zurück und wurde schließlich in die Provinz Hispania
citerior entfernt, die ihm als Praetor zugewiesen worden war. Trotz-
dem er sich mit kilikischen Piraten verband, vermochte er sich gegen