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GAA, Bd. II, S. 78 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 78]

 


Mit Blut und Tod gespielt! Die Hengste stolz
Auf ihre edlen Reiter, — weiße Zelter
Die Damen tragend, wie der Wind die Flammen,
Erstdruck Die Augen all zur Seligkeit entzündend! Schärpen,
5Gestickt von Liebeshänden, Ritterbrüste
Umfesselnd — Helmesfedern flutend in der Sonne!
O, welche Herrlichkeit und Fülle!
Turnierherolde h. d. S. Wer
Will um den ersten Siegspreis kämpfen? Nur
10Ein Kranz ländlicher Blumen ists, allein
Die Kaiserin verteilt ihn!
Erzherzog von Österreich über die Bühne eilend
                              Österrei
Stürzt in die Schranken!
15Hohenzollern ebenso Hohenzollern folgt
Ihm nach!
Prinz Plantagenet ebenso
          Plantagenet von England auch!
Die Könige von Polen und Böhmen ebenso 20
Auch Böhm' und Pole kommen!
Erzbischof von Mainz ebenso Der Erzbischof
Schwingt auf den Gast die Keule!
Erstdruck Kaiser Friedrich h. d. S. Halt! Werft Lose!
Der Kämpfer sind zuviel und zwei nur können
25Es sein!
Turnierherolde Ihr Fürsten, zieht das Los! —
— Es traf den Hohenzollern und Plantagenet. —
Heinrich von Ofterdingen
— — — Und Sie dort, die Burgunderin! entfernt
30Von mir auf Kaiserthrones Höhen,
Und doch geliebt, geehrt, von meinem Blick gesucht
Als meines Lebens einzger Stern! Sie kämpfen,
Aus ihrer Hand den Lohn des Sieges zu
Erhalten — Und ich bin nicht in den Schranken?
35Ach Träumen ist der Dichter Los, und selbst
Die Wirklichkeit wird Traum in meiner Brust! — — —
Turnierherolde h. d. S.
Bringt frische Speere, neue Schilde, für
Plantagenet und Hohenzollern!
40Hohenzollern h. d. S. Weg
Die Schilde — Unsre Herzen sind schon fest