Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. II, S. 103 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 103]

 


                    Ha! der öde Ozean
Wird weit und weiter und erfüllt sich — Wälder
Von nordschen Masten, statt des Laubs umrauscht
Von stolz geschwollnen Segeln, fliegen hin
5Auf ihm — Die Windsbraut schadet nicht — Sie buhlt
Mit ihnen! — — Und der Wellen Rücken brechen
Erstdruck Wie Glas, so wie die Schiffe nahn! — Sinds Schiffe?
Sinds schwimmende Vulkane? — Feinde kommen!
Doch Lava strömt aus allen Schlünden,
10Und Donner brüllen hinterdrein! — Die Gegner
Versinken! — — — Und in Siegesruhe wiegen
Sich wieder auf der See die Flotten, und das Wappen
Der Welfen flagget hoch an ihren Bäumen,
Den Szeptern aller Meere!
15Mathildis Welfens Haus
Wird alle Welt bezwingen! Hohenstaufen
Ist nur die Wolke, die's auf einen Tag
Beschattet! — In den Kahn! — Das Glück verläßt
Uns nicht! An meinem Busen nähr ich würdige
20Nachfolger!
Heinrich der Löwe
          Ist es Ahnung? ists mein Geist?
— Noch immer ist mein Auge voll von mächtgen
Flotten
25Und weißen Segeln! — Nie verschwinden sie! — —
Er steigt mit Mathildis in ein Fahrzeug, und schifft fort nach
England
Erstdruck  Dritte Szene
Prachtsaal in der Kaiserburg zu Goslar
30Kaiser Friedrich, Beatrice, Hohenzollern, Heinrich von
Ofterdingen und die Großen des Reichs. Siegsmarsch
Kaiser Friedrich
Gebrochen ist der stolze Nacken des Vasallen!
Deutschland ist einig und es trotzt der Welt!
35Heinrich von Ofterdingen
Gleich junger Morgensonne strahlet wieder