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[GAA, Bd. II, S. 236]

 


Der Ätna, eine Fackel, über uns, beleuchtet
Das Fabelland des Mäoniden, — wie
Des Meergotts Dreizack liegt die Insel uns
Zu Füßen, alle Krümmungen der Flüsse
5Verfolgt der Blick, und aus dem Dunkel der
Kastanienwälder glänzen alte Türm
Und alte Mauern! —
                        — Ist es doch, als lagerten
Sich alle Götter des Olympus dicht um mich:
10Poseidon da, mit blaugelocktem Haupte,
Dort Arethusa, furchtsam fliehend, — hier
Im Berg die Donnerhammer der Cyclopen, —
Da Hyblas Biene, fröhlich summend
Erstdruck Und ungestört vom Hammerschlag —, und dort
15Das Tal von Enna, voll der süßen Frucht
Der Hesperiden — Ja, Proserpina,
Ich kanns mir denken, daß du frohe Jungfrau
Zur ewig finstern Göttin bist geworden —
Wie kannst du solchen Frühlingstals vergessen,
20Wenn Pluto dich daraus zum Acheron
Geraubt!
            — Doch, Freunde, nun erinnert euch
Der Dichter auch, die, mit der Gottheit selbst wetteifernd,
Das Leben schmücken und die Erde — Hoch
25Homer, in dessen Liede diese Insel prangt,
Hoch Ofterdingen, der das Herz zerreißt,
Damit er es erhebe!
Alle Anwesende denen auf einen Wink des Kaisers Gläser
mit Syrakuser gefüllt werden, die Gläser leerend 30
                    Hoch!
Constanze auf Heinrich blickend Wer dächte
Bei diesen Worten, diesen Blicken voll
Begeisterung, daß Zorn und Mord und Tod
Aus ihnen sprühen könnten?
35Erstdruck Kaiser Heinrich Freundin,
Wo Feuer ist, da brennts, — bald so, bald so, —
Etwas muß es verzehren. — Sieh den Ätna, —
Er machts nicht besser, bald beglückt
Und bald zerstört er —
40                            Ist auch Ofterdingen
Gefallen auf dem Kreuzzug meines Vaters?