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GAA, Bd. II, S. 48 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 48]

 


Erinnert mich an meinen, und der Burg
Der Hohenstaufen liegt im Schwabenland
Die Burg der Hohenzollern gegenüber!
Gewitterwolken ziehn oft über beide,
5Doch keine beugt davor die Scheitel, und
Noch wen'ger die Bewohner! — Oft wenn ich
Von meines Schlosses Zinnen dich, o Nachbar,
Und deine Burg erblickte, wenn ich dann
An dich gedachte, deiner Ahnen Taten,
10An euren Namen, fiel prophetisch es
Mir ein: gewiß, daß einst, wenn Hohenstaufen
Erstdruck In dieses finsteren Zeitalters Kämpfen
Zu Trümmern sank, der Hohenzollern sich
Bei hellern Sonnen wird erheben, das
15Vollendend, was mein Haus begonnen, kühn
Der Welt den Schild vorhaltend, welcher gleich
Dem Himmel glänzt und tönet, von
Der Macht, der Wahrheit und der Freiheit Blitz und
                                 —
20— Ich ahns, daß andre Friedriche mich einst
Ersetzen, sei's aus meinem Hause, sei's
Aus eurem! Hoch heißt unsrer Namen
Vorsilbe, hoch, dem Schicksal Stirne bietend,
Laß uns dem Feind begegnen! — Laß du uns
25Nicht niedriger als unsre Namen sein!
— Wohlan zur Schlacht!
Beatrice Mein Kaiser, nun
Willst du dich stürzen ins Verderben?
Kaiser Friedrich Geliebte,
30Hältst du zurück mich auf der Ehre Bahnen?
Beatrice Zieh hin! Gott schütze dich und stärke mich!
Erstdruck Kaiser Friedrich Tirol, du sorgst für sie!
Graf von Tirol Verlaß dich auf
Die Felsen von Tirol und seine Herzen!
35Kaiser Friedrich Ihr Helden,
Jetzt zeigt, daß dann auch, wenn wir unterliegen,
Wir doch verdient gehabt, glorreich zu siegen!
Schlachtmarsch. Alle ab