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[GAA, Bd. II, S. 65]

 


Wir kriegten, Heiligkeit, um Worte, und
Mit Worten schließen wir auch Frieden.
Papst Alexander Mainz,
Es tönt Graf Buch in deinen Reden. Laß
5Die wilden Sprünge, komm zur Sache!
Erstdruck Erzbischof von Mainz Schwer
Wird mirs. — Die Sach ist zu gewöhnlich: der
Lombard' erkennt als Herrn den Kaiser,
Abgaben zahlt er wie vor alters —
10Doch dafür überläßt der Kaiser ihm
Die freie Wahl der Obrigkeiten gnädigst,
Und will nicht seine bösen deutschen Vögte
(Wie Zeus die Schlange in der Frösche Lache)
Ins Herz, in ihrer Städte Mitte setzen,
15Wie es sehr gut wär und wie sie verdienten!
Gherardo Legnano, Herr, hat uns, obgleich wir siegten,
Das heiße Blut gekühlt. Gefallen sind
Italiens erste Edlen. Auch die Schwärmer
Der Freiheit und der Rache sind nicht mehr.
20Die Reihn verödet, matt, zerfleischt von Wunden,
Entschritten wir dem Kampf. Wir sind zu schwach,
Um stets den Barbarossa zu bestreiten.
Auch regt sich zwischen unsern Städten Zwiespalt —
Es denkt für sich nur jede — Einigkeit
25Ist mit der Not zugleich dahingeschwunden. —
Schon wird Mailand gefürchtet und beneidet.
Du selbst schließ'st Frieden, und wir bitten,
Genehmige den unsrigen. Wenn auch
Nicht Freiheit, schenkt er uns doch Ruhe.
30Erstdruck Papst Alexander Ewig
Wird dieser Frieden nicht bestehn. Viel Spielraum
Gewährt er beiden Teilen, und es kommt
Nur darauf an, wer ihn am meisten nutzt,
— Ich billge ihn — Ihr seid entlassen.
35Erzbischof von Mainz und Gherardo ab
                                
Scheint zwar der Geist der Hohenstaufen, aber
Noch erblicher ist doch der Geist der Republiken
Und der Verbrüderungen! Venedig hier,
40Mein Rom, das Papsttum selbst bezeugen es.
Das stolze Haus der Hohenstaufen, voll