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GAA, Bd. II, S. 79 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 79]

 


Genug!
Erstdruck Prinz Plantagenet h. d. S.
          Du redest als ein edler Held!
Turnierhfrolde h. d. S. Der dritte Gang
5Hohenzollern h. d. S. Er ist vollendet! Mein
Der Sieg!
Turnierherolde h. d. S.
            Erhebt Plantagenet vom Boden!
Viele Stimmen h. d. S. 10
Heil, Heil, dem Sieger Hohenzollern!
Kaiser Friedrich mit Beatrice, Erzbischof von Mainz, Fürsten,
Ritter und Gefolge treten ein
Kaiser Friedrich
Mein Deutschland ist doch wunderschön!
15Sieh diese Ebne jetzt, gleich der von Troja,
Die Bühne der Heroen, eingefaßt
Vom Silberarm des Mains und dunklem Rhein!
Vor uns die Stadt des Erzbischofs, voll von
Großartigen Erinnerungen, und seit
20Jahrhunderten, inmitten aller Zeitenstürme,
Mit ihren Türmen zu dem Himmel weisend, —
Dahinter in bläulicher Dämmerung
Erstdruck Die Kathedralen Gottes, die Gebirge,
Und nirgends in Europa, so erhaben
25Und ausgeschmückt mit Laub und Eise als
Vom Rheinquell bis zum Harze. — Unersteiglich
Erregen sie des Menschen Kühnheit
Zu dem Erklimmen auf, und wenn sie scheitert,
Beweisen sie ihr doch, daß es ein Größres
30Als Menschenkräfte gibt!
Beatrice Und jene Trauben
Als Festgehäng des Rheines, wie Rubinen
An ihm hinziehend — Gleich dem Abendrot
Des Herbstes leuchten sie! — Selbst mein Burgund
35Kennt sie nicht schöner!
Kaiser Friedrich Durch die Adern braust
Burgunder — der Champagner stürmt zum Himmel —
Doch will ich schmecken und genießen — mir
Die Brust mit ernstem Heldentranke stärken,
40So ists der alte Rhenus, der den duftenden
Pokal mir bietet!