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GAA, Bd. II, S. 21 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 21]

 


Pause
Kaiser Friedrich Er fehlt! — Ich werf
Ihn in die Acht des Reichs! — Du Österreich
Und du, Tirol, vollstreckt sie! Seine Lande
5Verfallen euch und seinen Nachbarn! Wie
Ein Märchen solls in Zukunft tönen,
Wenn man erzählt, daß einst vom Quell des Rheins
Bis zu dem Schwarzwald, von Tirols Gebirg
Bis zu Genevas See, vor welchem sich
10Der Montblanc schmückt und spiegelt, Zähringen
Geherrscht hat, und sein Name Feldgeschrei
Gewesen!
Der Reichsherold Der Graf von Burgund!
Kaiser Friedrich Gegen Frankreich
15Steht er auf Wacht, und ist entschuldigt.
Der Reichsherold Herzog
Lothringens!
Erstdruck Kaiser Friedrich Ist befreit aus gleicher Ursach!
— Nicht weiter ruft. Für Franken und für Schwaben
20Bin ich hier selbst, und alle die noch fehlen,
Aus Flandern, Niederland, aus Trier, Köln,
Rechtfertigt ihres Weges Weite. Der
Erzbischof Christian von Mainz ist aber,
Anstatt zu zögern, uns vorausgeeilt,
25Und lagert vor Ankona. Er hat schon
Befehl, sich mit dem Hauptheer zu vereinen.
Die Könige von Polen und von Böhmen
Seh ich zu meiner Freude ihren Dienst
In meiner Näh verwalten, und mein Nachbar,
30Der lebensmutge Hohenzollern, schaut
Mit hellem Auge über meine Schulter!
Hohenzollern
Ich schaue nach dem Glanze, welcher mir
Entgegenschimmert, wenn ich deinen Blick
35Verfolge: Deutschlands Ruhm und Ehr und Größe!
Kaiser Friedrich Was sind Italiens tote Götterbilder!
In Deutschland blüht ein Wald unsterblicher
Geschlechter! —
            — Ist die Lombardei, ist Mailand
40Vor mein Gericht gefodert?
Erstdruck Der Reichsherold Schon dreimal!