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[GAA, Bd. II, S. 221]

 


Was nützt er und was machen wir mit ihm,
Wenn wir nicht seiner wert sind? Ab
Guiskard Recht
Hat er! Und dieser Krieg hat nur
5Bewährt, daß wir zu schwach für Sieg sind, wie
Für Frieden! —
Deutsche Truppen kommen, Normannen verfolgend
            — Da der Feind — Sein Schwert erlöst
Mich wohl!
10Ein deutscher Krieger
Weg mit der italiänschen Viper!
Er haut ihn mit dem Schwerte nieder
Kaiser Heinrich kommt mit seinem deutschen Heere. Unter
ihm viele, die als Kreuzfahrer mit dem Kreuze bezeichnet 15
sind. Er deutet auf den eben zu Boden stürzenden Guiskard
Schont ihn für das Schafott: zu ehrenvoll
Ist ihm der Tod durch Kriegers Schwert!
Der deutsche Krieger Zu spät,
Da liegt er schon!
20Erstdruck Kaiser Heinrich Sehr schade! Er gehörte
Dem Henker — Wenn der dich verklagt, schütz ich
Dich nicht!
Diephold, Achmet mit ihnen Deutsche und Sarazenen stür-
men herein Heil Kaiser, Kaiser! Heil Erretter!
25Kaiser Heinrich
Schön ists, im tiefsten Meeresgrund die Perle
Zu finden, schön, den Stern zu sehn nach Wettern
Der Nacht, — aber schöner doch, dem Freunde helfend
Zu nahn, die Wärme seines Händedrucks
30Zu fühlen.
            Diephold, Achmet, alle, alle,
Die Hand her — Dank euch sämtlich, Deutschen
Und Sarazenen — kaum vermag ich euch
Zu unterscheiden, und ich weiß nur, brav
35Habt ihr gefochten, und was mehr noch gilt,
Ihr habt auch brav geduldet.
Zu seinem Gefolge
                              Speise, Trank
Herbei, erquickt die Helden! — Ihren Pferden
40Schnell Hafer, Wasser zugetragen — Könnten sie
Goldkörner essen, gerne schüttet ich