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[GAA, Bd. V, S. 295]

 


ist in Ihrem Interesse; obgleich ich mich wiederholt
erbiete, auch Ihren Blättern (für deren Uebersendung ich
schon Ihnen und Ihrem Herrn Verleger Dank schuldig bin,)
Scenen auch ohne diese mir sonst als Geschäftsmann unwillkührliche
5(welch Wort!) Gebühr, gern zu liefern.

  Verzeihung wegen dieses Briefes, dieser Schrift, dieses Papiers,
dieser späten Antwort auf Ihr letztes Schreiben. Ein
Schlitten, in welchem ich umstürzte, brach mir — die Canaille!
— den Arm, welcher sich den Spaß macht, mir sehr viele,
10ernstliche Schmerzen zu machen. Alles ist in Unordnung, das
Couvert wird schön werden, und ich danke Gott, daß ich mit
Hochachtung versichern kann Ihr

ergebenster Grabbe zu seyn.

  Detmold, den 30. Januar 1830.

15  Wieder wegen Armbruchs einige Wochen liegen geblieben.
Können Sie ziemlich geistreiche Aufsätze früherer Jahre gebrauchen?
Wie ist's mit Barbarossa's Recension?

  Neulich wurde in Ihren Blättern Clostermeier, mein Gönner,
verehrt. Die Chiffre war: S. F. Id est: Soest, Ferdinand
20Freiligrath?
                    Handschrift Lieber Kettembeil,

immer mehr, mehr, schätze Heinr. VI, laß Dich nicht verwirren.
Ich habe ein gutes Urtheil. Ich, der vor ¾ Jahren
mit dem Barb. Dich entzückte, bin in ¾ Jahren nicht ermattet,
25— ein Armbruch oder wie es heißt, macht mich sogar
— nur stark. Aber Heinr. VI ist gut. Napoleon enthält nichts
von Berliner Jungensgespräch, im letzten Briefe machte ich nur
Witz. Seine Offiziere sind in den Schlachten geschmiedet, u. der
lustige la Fleur dazu. Befördere Heinrich den VI zur schnellen
30Vollendung. Das Morgenblatt fragt darnach, u. die Abendzeitung
(Alfr. Reumont) spricht wieder ehrenvoll vom Barb.
Wir wachsen, und haben wir nicht soviel Glück als Andere,
so haben wir doch weit mehr als die Meisten. Die Ankündigung
über die Bühnenfähigkeit meiner Stücke und daß ich
35dazu helfen will, mache doch in meinem Namen, oder setze
hin: „Ich bin erbötig, jeder Theaterdirection, die den D. J.
u. F., den Barb., den Heinr. VI aufführen will, mit etwaigen
Veränderungen behufs der Scenerie pp gern zur Hand zu