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GAA, Bd. II, S. 181 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 181]

 


Von Frankreich, und beizu auch Fürstlein Englands,
Das ihr mit euren Lanzenspitzen aus dem Meer
Könnt heben — Nun, ich fange an, mich selbst
Erstdruck Sehr hoch zu schätzen — Kaiser, ich bezahle,
5Was du verlangtest!
Für sich
                    Frankreich wär im Stande,
Daß es ihm mehr verspräche, mich zu halten,
Als ich ihm gebe, um mich freizulassen.
10Verspräche, sag ich — Denn viel weiter als
La Manche England trennt von Frankreich, trennt
In Frankreich sich das Halten und Versprechen!
Auf den Kaiser blickend
Ich hoffe, er siehts ein, und zieht die Barschaft
15Den Worten vor — Es zuckt ihm etwas im
Gesicht, das darauf deutet.
Kaiser Heinrich zu den französischen Gesandten
                            Seid gewiß,
Daß ich mit Frankreichs König, meinem Freunde,
20Mich über diese Sache leicht vereine.
Ich werde selbst ihm schreiben.
Erster französischer Gesandte
                                 verwahren
Jedoch bis dahin unser Recht.
25Kaiser Heinrich zu König Richard Wann
Wirst du die Lösung zahlen?
Erstdruck König Richard Möglichst schnell —
Erlaub, daß man Blondel, den Sängerfürsten,
Hereinruft, und er Bote sei für mich
30Nach England.
Kaiser Heinrich Bringt Blondel.
Blondel wird hereingeführt, — zu König Richard
                                 mein Monarch!
König Richard Liebst du das Löwenherz?
35Blondel Mehr als
Das eigene — Ich muß ja — Es ist größer!
König Richard So
Beweis es, — laß die Reime und Gedichte,
Biet alle Tatkraft auf und allen Geist,
40Flieg hin nach England, schaff die Summe her,
Die man von mir zur Lösung fodert.