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[GAA, Bd. II, S. 257]

 


ich wollte sagen Salomonchen) hilf mir, schau diese Pa-
pierchen! Der Baron Fineterra ist mir schuldig 80_000 Rtlr.
nebst Zinsen und Gebühren. Mein Vermögen habe ich ge-
opfert, wie Abraham seinen Sohn dem lieben Gott auf
5 Moria, und es kommt noch darauf an sehr, ob Abraham
oder ich empfunden haben den größten Schmerz. — Nichts,
nichts hat er mir wieder gegeben, wieder bezahlt — Ich
bin ein ehrlicher Mann! — Handschrift Du lachst? weiß Gott, ich bin
ein ehrlicher Mann — ich kann schwören, daß ich bin
10 ehrlich — Soll ich es schwören?
Der Rüpel Schwör, Jude!
Der König zum Rüpel Laß den Scherz.
Isaak Großer Monarch, hilf mir zu meinem Recht, hilf mir
zu meinem Geld! Der Dalles kommt in mein Haus, be-
15 komm ich nicht mein Geld! — Mein Geld! mein Geld!
mein Geld! mein —
Der Rüpel Kerl, schrei nicht so —
Ich habe keine Eselsohren, groß genug,
Es zu ertragen.
20Der König Laß die Foderung
Des Juden untersuchen.
Isaak Untersuchen? Weiser König, nicht untersuchen! Hier
stehts ja Handschrift Schwarz auf Weiß! — Keine Untersuchung! Wenn
die Gerichterchen erst untersuchen, so untersuchen sie auch
25 die Ficken äußerst genau, und kehren sie um, daß alles
fällt heraus!
Der König Der Baron
Soll Vater sein von zwei sehr schönen Töchtern.
Isaak Was tu ich damit? Sie haben am Leib einen ganzen
30 Gottesacker von Putz, aber nicht haben sie zwölf Groschen
Vermögen. Sie kriegen keinen Mann, und ist ein Mädchen
ohne Mann besser als das Degengefäß da, wenn kein
Degen daran sitzt?
Der König zu mehreren des Gefolges 35
Die beiden Töchter ladet auch zum Feste.
Handschrift Alastor Verlassen soll ihm eine dritte trauern.
Der König Noch eine dritte?
Alastor Ja, Olympia.
Isaak für sich Aschenbrödelchen! Das Luchsauge! Sie attrap-
40 pierte mich schon zweimal unvermutet, als ich besah und
prüfte etwas von dem Silberzeug des Herrn Barons.