Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. II, S. 302 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 302]

 


der Jude klettern, — weder Jude noch Zofe brechen Hals
noch Bein — Wie laufen sie schon dem Wagen nach!
Der alte Herr Und der Wagen stürmt schon in den Hori-
zont hinein! Hoch über Berge und Höhen hinweg wie über
5 Chausseesteine! Das sind Pferde!
Handschrift Die Königin der Feen Jetzt, König, lerne du der Liebe Leid,
Auch es ist wunderbare Seligkeit!
Ist die Geliebte dir auch fern,
Dir strahlt sie doch als ferner Stern!
10Mit den Feen, außer dem Gnomen, ab
Der Gnom Verflucht, da sind sie fort — Ich wollte erst noch
eine Zigarre stehlen — Doch ich will mich auf 'ne Dampf-
kutsche setzen und nachkommen — Wo sind denn die
Zigarren?
15Er stiehlt eine Zigarre vom Trinktische
Die Baronin zum Rüpel Ich bitte, Eure Majestät, den Schloß-
vogt, der ganz gegen Ihre Erklärung, Ihre Hand der frem-
den Dame anbot, zu bestrafen.
Handschrift Der Rüpel Hochgeehrteste, eventuelle Schwiegermama — Ihre
20 Töchter lieben mich nach ihrer Aussage mehr des Herzens
und Geistes als des Ranges wegen. Darum offen: ich bin der
echte König nicht, ich bin nur sein Rüpel, der Schloßvogt
ist der König und Monarch!
Die Baronin Ich bin verloren!
25Thisbe und Clorinde Wir Unglücklichen!
Der Rüpel Thisbe, willst du nicht gern, wie du versprachst,
in einem stillen Hüttchen mit mir leben und lieben,
umgrünt nur von einem Äckerchen zu 1 Scheffelsaat, und im
Besitz einer Milchkuh und Handschrift einer Ziege?
30Thisbe Du häßlicher Lügner!
Der Rüpel Und du, erhabne Clorinde, wolltest und würdest
du nicht mit mir und meiner Liebe, in die Gründe der
Hölle stürzen?
Clorinde Mit dir! du Abscheu!
35Der Gnom zieht zwei ungeheure Nasen aus der Tasche Ihr
seid an der Nase geführt, Mädchen, und habt nicht einmal
eine feine, noch weniger eine grobe oder große Nase im
Gesicht gehabt! Da, nehmt diese Nasen; künftig wird man
euch daran Handschrift besser führen können!
40Er setzt der Thisbe und der Clorinde zwei große Nasen auf
die Nase und verschwindet