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GAA, Bd. II, S. 308 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 308]

 


Mich nieder in die dumpfen Täler —
                              — Pfui,
Das Volk da! — elend, falsch und gierig —
Der Rüpel ist mir lieber als die alle — Er
5Handschrift Ist tölpelhaft, doch nicht gemein — Ha, welch
Ein Klang?
Der Rüpel Ha, bei Gott, da fährt wieder der Kutscher mit
der langen Peitsche heran, und mit den Pferden, die den
Stall anzündeten und statt des Hafers eiserne Nägel fraßen!
10Der Köing Sie käme wieder? Darf ichs glauben?
Es wär zu große Seligkeit! — Verdien
Ich die?
Die Königin der Feen, die Feen, der Gnom, Olympia,
erscheinen 15
Die Königin der Feen König, erheb den düstren Blick,
Wir führen deinen Stern zurück!
Handschrift Der König O du der Sehnsucht Riesenschlange,
Die meine Brust so schwer umschlungen,
Jetzt lüft ich mich von deinem Drange
20Und packe dich mit meinen Händen
Und unter meinem Fuße sollst du enden!
Der Gnom Es ist nun alles ja gelungen,
Die Sehnsucht hat er unterm Fuß —
Nun, Kön'gin, bitt ich um den Kuß!
25Die Königin der Feen Da hast du ihn!
Der Gnom O der tut schmecken!
Ich krieche in der Erde Ecken,
Will tausend Jahre an ihm lecken!
Er versinkt 30
Olympia Soll ich den Schuh probieren?
Handschrift Der König Nicht nötig mehr. — Da! laß im dunklen Haar
Des Diademes Perlen glänzen,
Wie Tau die Blume es umkränzen!
Olymipa Doch laß den Fuß mit diesem Schuh mich zieren, —
35 Ich trug ihn ja, als ich zuerst dich sah!
Der Rüpel Der Schuh paßt ihrem Fuß so dicht und glatt,
wie die Haut der Schlange!
Olympia — Baron, ich bitte, tretet nah! —
Habt ihr nicht eine dritte Tochter noch?
40Der Baron Daß ich nicht wüßte. Ich habe ein schwaches
Gedächtnis, besonders bei meinen Kindern. Kinder sind