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GAA, Bd. I, S. 451 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 451]

 


Don Octavio Ich führ dich hin, doch erst
Laß uns des Vaters Segen holen.
Don Juan für sich Bravo!
Nichts vom alten Schlendrian versäumt:
5Des Vaters Segen hilft zur Liebe just
So viel, als Katzen bei dem Fischfang!
Don Octavio Nach
Der Hochzeit, Teuerste —
Don Juan für sich Liebwerteste —
10Erstdruck Don Octavio
— Ziehn wir, so denk ich, nach der Heimat, — auch
Dein Vater wird uns gern begleiten —
Donna Anna Nein,
Er dient dem Könige solang er atmet!
15Don Octavio
Vielleicht bewegen ihn doch unsre Bitten!
Denn Ruh und Kinderlieb und überreiches
Auskommen, winken ihm auf unsren Gütern.
Donna Anna
20Auskommen! Daran denkt er nicht, und dessen
Hat er mehr als genug!
Don Octavio O zürn nicht, Freundin —
Ich meint es gut.
Donna Anna Dir sollt ich zürnen? Muß
25Ich dich nicht lieben bis in Ewigkeit?
Erstdruck Don Octavio Komm!
Verdienen will ich deine Liebe!
Don Octavio und Donna Anna ab
Don Juan tritt wieder vor Der
30Armselge! Geld, Heirat und Auskommen
Die Pole seines Lebens! Schade, daß
Maschinen fehlen, um im Ehebett,
Und in der Kirche, auf dem Ackerfeld
Und in der Küche, solches Volk ersetzen
35Zu können! — — Herr Octavio irrt sich aber,
Wenn er heut nacht ins Brautbett wähnt zu steigen —
Denn mitten in der Hochzeitsfeier stürzt
Er blutend auf das Estrich, oder
Nicht heiß ich Don Juan!
40Leporello kommt Herr, seid Ihr fertig?
Don Juan Noch nicht. Wie stehts mit der Lisette?