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[GAA, Bd. II, S. 728]

 


der Farbigen von neuem ausbrechen. Die französischen Truppen wur-
den durch Krankheit aufgerieben und mußten im November 1803
die Insel räumen.
   Verweis zum Text S.327, Z.34: Cattaro: Ehemals befestigte Hauptstadt des gleich-
namigen Bezirks von Dalmatien an dem hintersten der sechs zusam-
menhängenden Meeresbuchten, die man mit dem Namen Bocche di
Cattaro bezeichnet. Von 1810 bis 1814 gehörte es zu Französisch-
Illyrien; 1814 kam es wieder zu Österreich, dem es schon durch den
Frieden von Campo-Formio zugesprochen worden war.
   Verweis zum Text S.327, Z.35 f.: Montereau: Bei Montereau-faut-Yonne, einer Stadt
im französischen Departement Seine-et-Marne, fand am 18. Februar
1814 zwischen den Franzosen unter Napoleon und den Alliierten
unter dem Kronprinzen von Württemberg ein Treffen statt, in dem
jene siegten.
   Verweis zum Text S.328, Z.6: Augereau: Pierre François Charles, Herzog von
Castiglione, Marschall von Frankreich (1757—1816), hatte sich nach
dem 18. Brumaire seinem Nebenbuhler Napoleon unterworfen, 1806
als Befehlshaber des linken französischen Flügels zum Siege bei Jena
mitgewirkt, während der Feldzüge von 1812 und 1813 tapfer und
ausdauernd gekämpft, nach dem Einmarsche der Verbündeten in
Frankreich aber schon am 21. März 1814 mit dem österreichischen
General Ferdinand, Grafen von Bubna und Littiz die Kapitulation
von Lyon abgeschlossen, sich Ludwig XVIII. unterworfen und da-
durch zur ersten Abdankung des Kaisers beigetragen.
   Verweis zum Text S.328, Z.6: marmont: Auguste Frédéric Louis Viesse de M.,
Herzog von Ragusa, Marschall von Frankreich (1774—1852). Er
hatte bei der Belagerung von Toulon 1793 die Bekanntschaft Bona-
partes gemacht, sich ihm mit Begeisterung angeschlossen, und bis
1814 tapfer auf seiner Seite gekämpft. Am 30. März 1814 vertei-
digte er mit Ausdauer Paris im Osten, mußte aber am Abend kapi-
tulieren und zog mit seinem Korps in die Nähe von Fontainebleau
ab. Von dort knüpfte er Unterhandlungen mit der provisorischen
Regierung und den Verbündeten an, um durch die Abdankung Na-
poleons dem Könige von Rom die Krone zu retten. Dies legten ihm
der Kaiser und die Bonapartisten als Verrat aus.
   Verweis zum Text S.329, Z.9: Narrenteidungen: Das närrische, ungereimte Reden.
Das Wort lautet ursprünglich 'Narrentheiding' (die Theiding, mhd.
tagedinge, teidinge, bedeutet die Verhandlung der Narren, Narren-
geschwätz, Narrenposse, dann überhaupt Narrheit, Torheit); da sein
zweiter Teil schon frühe nicht mehr verstanden wurde, hat es ver-
schiedene Wandlungen durchgemacht. Vgl. Grimms „Deutsches Wör-
terbuch“, Bd 7, Leipzig 1889, Sp. 382.
   Verweis zum Text S.329, Z.33: Marengo: Dorf in der italienischen Provinz Ales-
sandria. Hier errang Bonaparte am 14. Juni 1800, dank der Tapfer-
keit seiner Generale Louis Charles Antoine Desaix de Voygoux
und François Etienne Kellermann, einen für sein Schicksal entschei-
denden Sieg über die Österreicher.
   Verweis zum Text S.329, Z.36: Austerlitz: Stadt in Mähren; dort errang Napoleon
in der sog. Dreikaiserschlacht vom 2. Dezember 1805 einen Sieg
über die Österreicher und Russen, der zu dem Waffenstillstande
vom 6. und dem Preßburger Frieden vom 26. Dezember führte.