Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. II, S. 328 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 328]

 


schlechte Karriere gemacht, — ich bin Hauptmann geblieben,
du, wie's scheint, Gemeiner. Und nun sind wir überdem des
Dienstes entlassen.
Chassecoeur Wahr — du und ich könnten so gut als Mar-
5 schälle figurieren, wie die verräterischen Schurken, der
Augereau und der Marmont, vielleicht Kaiser dazu sein,
wie der Napoleon.
Vitry La la! Den einen trägt, den andern ersäuft Erstdruck die Woge
des Geschicks. Das Herz nur frisch, es ist die Fischblase,
10 und hebt uns, wenn Handschrift wir wollen, bis wir krepieren, sei es
so oder so.
Zu einer vorübergehenden Dirne
Einen Kuß, mein Kind!
Der alte Offizier Was verwahrst du an der Brust? Ist es
15 etwas zu essen, Chassecoeur? Gib mir davon.
Chassecoeur Hauptmann, ich eß es nicht Handschrift und doch macht
es mich bisweilen satt und dich vielleicht auch.
Vitry Nun geht es los mit seinen verwünschten Phrasen, und
sie rühren mich doch.
20Chassecoeur Es ist ein Adler der Garde, von mir gerettet, als
er unter tausend Leichen hinsinken wollte bei Leipzigs
Elsterbrücke. Und — sonst hole mich der Satan! (wenn es
einen gibt) die Sonne kommt zurück, zu der er wieder
auffliegt.
25Der alte Offizier Ich glaub es auch: jetzt ist es zwar Nacht,
und die Toren wähnen, das Licht bliebe aus. Aber so we-
nig wie die Sonne dort oben, kann eine Erstdruck Größe wie die
Seinige Handschrift untergehen, und Er kommt wieder.
Vitry Das wäre! Hier werf ich meine letzten Sous in die
30 Luft! Es lebe — Doch still —
Er hält sich die Hand auf den Mund
Chassecoeur Deine paar Sous konntest du sparen. Was hilft
es uns, daß der Kaiser zurückkommt, wenn wir unterdes
verhungert sind?
35Der alte Offizier Wer ist der Mann, Kamerad?
Chassecoeur Von der jungen Garde zu Fuß, drittes Regi-
ment, zweite Kompanie, heißt Philipp Vitry, und denkt
wie ich.
Der alte Offizier Er scheint sehr lustig, ungeachtet Handschrift seines
40 Elends.
Vitry Das bin ich, mein Herr. Jetzt gehts schlecht. Aber