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[GAA, Bd. II, S. 468]

 


nen, ich weiß es nicht, — aber ein Kerl ist er. Das verfecht
ich gegen den Teufel, er war der Geist in dem Sturm, —
ohne ihn rauchten die Türken noch heute in Oczakow, die
Beine gekreuzt, aus langen Pfeifen, und kein Sturmwind
5 störte den aufsteigenden Qualm.
Katharina Der Padischah wird sich nun beugen. — Aber
Polen? —
Potemkin Ich bin an seiner Teilung nicht schuld.
Katharina Wie? Du hassest Polens Teilung? Du der ärgste
10 Polenfeind?
Potemkin Herzlich.
Handschrift Katharina Was war mit einem Volk anzufangen, das sich
selbst zur Last und dem einen Nachbarn ein gefährliches
Spielwerk gegen den anderen war.
15Potemkin Du hättest es allein nehmen sollen, jemand
wund hauen ist schlimmer als ihn töten. Denke dir, Gott
hätte die Welt nur halb gemacht: halbe Sonne, halbe Erde,
halbe Liebe —
Katharina Herr Philosoph, Sie haben wieder die Bibel
20 durchgemacht. — In unserer irdischen Wirklichkeit jedoch
hätten Östreich und Preußen mir die alleinige Wegnahme
Polens nie gestattet.
Potemkin Du fürchtest doch nicht die beiden russischen Schil-
derhäuschen?
25Handschrift Katharina Nun, wenigstens jetzt sind sie noch etwas mehr.
— Aber das schwör ich dir, bei meiner Hand! zuckt Polen
jetzt auf, so entreiß ich ihm den noch freigebliebenen Rest
und seinen König, trotz aller Mächte des Himmels und
der Erde!
30Potemkin Ha, das sprach die Zarin!
Katharina — Im Vorsaal warten einige Große des Reichs
und ein paar Gesandte?
Potemkin Haben sie auch lang genug gewartet?
Katharina steht auf Ja, sie haben sicher gelernt, was und
35 wo sie sind.
Potemkin gleichfalls aufstehend So nimm die Kaiserpositur
an, welche Dir Handschrift so herrlich steht, und ich will den favori-
sierten Höfling so machen, wie es sich schickt.
Katharina Ich denke, ich habe sie jetzt.
40Potemkin ihre Hand küssend Nie küßt ich diese Hand lieber.
Potemkin schellt; zwei Kammerherrn erscheinen; Katharina