Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. II, S. 475 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 475]

 


Erstdruck  ERSTER AUFZUG
Erste Szene
Saal im Schlosse des Barons von Fineterra
Baron. Andreas 5
Andreas Hier, gnädiger Herr, die Pfeife und der Fidibus.
Baron setzt sich, zündet an, und raucht Grauer Knecht, wie
lang rauch ich noch wohl in diesem Hause?
Andreas Herr —?
Baron Die Hypotheken drücken gewaltig darauf, — das tun
10 die Visiten, der Putz, die Tees — Er raucht stark Qualm,
umhülle mich vor den Gedanken daran — — — So ein
Rauch ist doch einzig. Seit Entdeckung des Tabaks hat
Europa viel tausend geräucherte Ochsenzungen mehr.
Erstdruck Andreas Die Hypotheken — wenn —
15Baron Magst proponieren was Du willst, es hilft doch nichts
— ich will nicht davon hören, eher den großen Rotteck
über Europas, Badens und seine eigene Leibeskonstitution.
Wieder starke Züge aus der Pfeife — Was meinst Du?
haben die Poeten nicht recht, wenn sie sagen, alles Irdi-
20 sche ist Rauch? Mir verrauchte das Geld, die Liebe (meine
Frau blieb zurück, 'ne schwarze Kohle nach der Flamme)
und was nicht alles!
Andreas Greift ein in Euer Hauswesen!
Baron Eher in die Hölle. Da regiert doch nur der Teufel,
25 und kein Weib. Gott war sehr gnädig, als er uns einen
Teufel und keine Teufelin schenkte.
Andreas Ein schwaches Weib —
Baron Schwäche? Dahinter sitzt just die Stärke. Kennst
Du Schmollen, Tränen, Zeter, Beharren im Eigensinn nur
30 um des Eigensinns willen, Trug und Lug aus Instinkt, so
kennst Du etwas Erstdruck von einer Ehefrau, so kennst Du das