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[GAA, Bd. II, S. 758]

 


focht er bei Lützen und Bautzen, bei der Kapitulation von Dresden
nach der Schlacht bei Leipzig geriet er in österreichische Gefangen-
schaft. Bei Ligny und Waterloo focht er an der Spitze des von ihm
befehligten 6. Korps Infanterie.
   Verweis zum Text S.452, Z.16 f.: Der Strahl war nicht von der Sonne von
Austerlitz: Als am 7. September 1812 an der Moskwa die Sonne
aufging, rief (nach Ségur, „Histoire de Napoléon et de la grande
armée pendant l'année 1812“, 2. éd., Paris 1825, 1, 389 in Buch 7,
Kap. 9) Napoleon seinen Offizieren mit den Worten: „Voilà le
soleil d'Austerlitz!“ („Das ist die Sonne von Austerlitz!“) die
siegreiche Schlacht vom 2. Dezember 1805 ins Gedächtnis zurück,
die den blinden Glauben an seinen Glücksstern befestigt hatte.
(Nach Büchmann, „Geflügelte Worte“, a.a.O. S. 490.)
   Verweis zum Text S.453, Z.17: Friant: Louis, Graf F. (1758—1829), trat 1781
als gemeiner Soldat in die Garde, 1792 Bataillonschef bei der Pa-
riser Nationalgarde, 1794 Brigadegeneral, 1796 Kommandeur einer
Brigade in der italienischen Armee, 1798 Teilnehmer an der Expe-
dition nach Ägypten, nach Bonapartes Abgang Oberbefehlshaber
in Oberägypten. In der Schlacht von Heliopolis (20. März 1800)
befehligte er den rechten Flügel und unterwarf im April Kairo,
wofür er zum Divisionsgeneral ernannt wurde. Nach Frankreich
zurückgekehrt, wurde er Generalinspektor der Infanterie; bei Napo-
leons Krönung erhielt er den Grafentitel. Während der Kriege der
folgenden Jahre bis 1814 hatte er Anteil an zahlreichen Schlachten
und Gefechten. 1815 schloß er sich Napoleon an. Bei Waterloo
war er Kommandeur der ersten Division der Alten Garde; deshalb
mußte er sich nach der zweiten Restauration ins Privatleben zurück-
ziehen.
   Verweis zum Text S.454, Z.11 f.: „Où peut on être mieux [ usw. ]: („Wo kann
man sich wohler fühlen, als im Schoße seiner Familie?“) aus der
vierten Szene des ersten Aktes von Grétrys, am 5. Januar 1769
zuerst aufgeführter Oper „Lucile“, deren Text von Jean François
Marmontel (1723—1799) stammt. Der Vers ist früher in sentimen-
talem, später in ironischem Sinne viel zitiert worden. Als am 3.
Mai 1814 Ludwig XVIII. seinen feierlichen Einzug in Paris hielt,
wurde die Arie unter Musikbegleitung in den Straßen, durch die
er kam, gesungen.
   Verweis zum Text S.454, Z.35 f.: „Freuet euch des Lebens [ usw. ]: Der Anfang
von Martin Usteris „Gesellschaftslied“, das zuerst 1793 mit der
noch heute gesungenen Komposition Hans Georg Nägelis als Einzel-
druck erschienen ist.
   Verweis zum Text S.457, Z.19: Congreven: Brandraketen, benannt nach dem eng-
lischen General Sir William Congreve (1772—1828), der dieses
Kampfmittel verbesserte.
   Verweis zum Text S.459, Z.2: die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht: Cam-
bronne hat stets auf das entschiedenste in Abrede gestellt, die Auf-
forderung der Engländer, sich zu ergeben, mit den Worten „La
garde meurt et ne se rend pas“ erwidert zu haben; sehr viel
spricht aber dafür, daß er statt dessen ein derbes Wort gebraucht
hat, welches daher im Französischen geradezu als „le mot de Cam-
bronne“ bezeichnet wird. Vgl. Büchmann, a.a.O. S. 492—93; Herts-