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[GAA, Bd. II, S. 233]

 


Die arme, mitleidswerte Frau!
Kaiser Heinrich Sie stirbt
In dieser Stunde — Wenn sie prophezeit, muß
Ich ja zum Dank es auch tun — Und ich tue
5Noch mehr, denn ich erfülle, was ich wahrgesagt.
Der Sohn O Gnade! Gnade!
Kaiser Heinrich Weg den Jungen, — sein
Geheul belästigt mich.
Die alte Sizilianerin und ihr Sohn werden fortgeführt 10
Constanze Wäre ich doch Bäurin,
Statt Kaiserin — Und doch muß ich ihm folgen,
Wie jener Sonne diese Erde, — er ist zu
Gewaltig.
Kaiser Heinrich
15— Irr ich, oder wehte da nicht Seeluft?
Erstdruck Achmet Du irrest nicht, ich spüre sie schon lange.
Das Meertor dort weht mit entfalteten
Gewaltgen Flügeln sie bis in die Mitte
Der Stadt.
20Kaiser Heinrich Nun in den Dom, und dann
In Ätnas Waldungen 'ne Falkenjagd.
Er will vor die Domtür sprengen, auf einmal stutzt sein Pferd,
und er sieht in die Höhe, voll Erstaunen
Was da?
25Achmet Das ist das Riesenhaupt des Ätna, —
Hoch aus dem Äther blickt er auf die Insel,
Umwallt von seiner ewgen Wolke Rauchs.
Kaiser Heinrich schaut an dem Ätna hinauf
Wie klein sind wir — Nichts Größres doch als die
30Natur — Auf jenem Berge muß ich stehen,
Daß er mich trage an des Himmels Höhen!
Alle reiten vor den Dom, steigen ab, und treten, die Sarazenen
ausgenommen, hinein
Erstdruck  Zweite Szene
35 Früher Morgen. Gehöfte eines Herdenbesitzers bei Palermo
Der Herr und sein Knecht kommen
Der Knecht Nun haben wir einen neuen Herrscher.