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[GAA, Bd. VI, S. 329]

 


auch weiterhin sollen Rezensionen erscheinen. — Ich hoffe
Sie nächstens persönlich kennen zu lernen und bin
                                 Gehorsamst
                                   
  Düsseldorf, den 15. April 1836.    Grabbe.

            Hochgeehrtester Freund!

  Anbei liegt eine Kritik über Bettina. Sie war schon zur
Zeit des Erscheinens der Briefwechselei fertig, blieb aber, da
ich durch genug andere Sachen zerstreut wurde, unbenutzt.
10Herr Hartenfels, welcher zufällig das Conzept bei mir
sah, freute sich darüber und meinte, auch jetzt noch könne
das Ding Wirkung machen, besonders da Goethe auch noch
nach seinem Tode überall, und Bettina bei ihrem Leben wenigstens
in Frankfurt lebe. Urtheilen Sie und nehmen Sie's
15im Phönix auf, doch ohne meinen oder einen andern Namen.
So wie die Sache jetzt ausgearbeitet ist, hat der
Hartenfels mehr Theil daran, als ich. Weder er, noch ich,
wünschen, mit Goethe's Jüngern eher anzubinden, als bis ihre
Visire von ihren Dummheiten gehörig eingerostet und mürbe
20gemacht sind. Ein kleines Honorar wäre dem Hrn. Hartenfels,
er thue, wie er wolle, auch lieb. Sprechen Sie mit Herrn Sauerländer
darüber, welchem ich gern einige Gefälligkeiten mit
Correspondenzen, ja mit Novellen wieder erzeige ect.

  Nun mein liebes Ich. Es fragt zuerst, wie geht's Ihnen?
25Dann sagt's: Meine Hermannsschlacht ist fertig und
der Eulenspiegel folgt als komisches Nachspiel.

  Düsseldorf, 21. April 1836.
              Geehrtester Herr Grabbe!

Sie wissen und sind es überzeugt, daß ich gern diene, wo es
30mir nur irgend möglich ist; für jetzt aber bin ich gänzlich
ausser Stand, Ihnen mit einem Vorschuß auszuhelfen. Meine,
leider allzu große, Bereitwilligkeit, Freunden und Bekannten
auszuhelfen, hat mich in große Verlegenheit gebracht, welche
durch die jetzt zu leistenden Oster-Meß-Zahlungen nicht vermindert,
35sondern bedeutend gesteigert wird. Dies unter
uns!