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[GAA, Bd. III, S. 91]

 


in das Feld, und oft noch wird er mich wärmen, lieg ich
zeltlos in kalter Nacht!
Alitta Unverschämt!
Brasidas Ich habe meine Lippen geheiligt, nie tönt von ihnen
5 ein schlechtes, ein falsches Wort! Leb wohl! Ab
Erstdruck Alitta Träum ich?
Sie drückt an ihre Stirn
Wach auf! — — Er, fort zum Schiff?
Am Fenster 10
Weh, dort spannen sich schon die Segel — Träger, Skla-
ven, Krieger, eilen an Bord — Da Er, sicher unheimlich
im fremden Haufen. — Sieht er sich nach meinem Fenster
um? Nein, er wagts nicht, sein Herz würde zu schwer.
Schwer ists, das verrät der wankende Schritt — Atem der
15 Liebe umweh ihn! — Ach, sie lichten die Anker, horch,
laut schmettern die jubelnden Posaunen in den Abschieds-
schmerz, und lustig springen die Flaggen dabei in die Lüfte,
und von Sekunde zu Sekunde entfernt sich der Einzige, den
ich liebe, auf dem Meer!
20Sie greift ans Herz
Armes Ding, beim Scheiden erst merkst du, was du be-
saßest! — Hanna!
Hanna alte Sklavin, kommt Herrin!
Alitta Bleib heut bei mir und sticke. Hanna setzt sich und 25
stickt Wie? stickt sie mit meinen Tränen? Sie verdeckt ihre
Augen mit der Hand
Erstdruck Großer Marktplatz in Karthago
Ausrufer von mehreren Seiten Kauft! hier Neger! Nege-
rinnen! Mädchen, Weiber, Männer, Witwen, Ammen, Kin-
30 der, alle bester Sorte!
Marktweiber Gemüse!
Andere Marktweiber Datteln, Sago, Fisch, Thunfisch!
Ein Marktjunge alle überschreiend Ja Thunfisch! Syrakuser
Thunfisch! frischer! allerbester!
35Marktweiber Hyänen schreien nicht so vor Hunger, wie der
Junge seine Ware ausschreit!