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[GAA, Bd. III, S. 473]

 


Stadt geworden; daher Sybarit ein Lüstling, Weichling, Schwelger.
   Verweis zum Text S.40, Z.38: Balearen: Die berühmten, in den punischen Heeren
zuerst im Jahre 406 genannten Schleuderer von der Inselgruppe
der Balearen im westlichen Mittelmeere.
   Verweis zum Text S.45, Z.36: Polhöhe: Die im Winkelmaß ausgedrückte schein-
bare Höhe des sichtbaren Himmelspols über dem Horizont oder
der Bogen des Mittagskreises zwischen Pol und Horizont. Sie ist
der geographischen Breite gleich.
   Verweis zum Text S.54, Z.31 f.: Massinissa: Oder Masinissa (kurz nach 240 bis
Anfang 148), Sohn des Gala von Cirta, König der Massyler, in
Karthago erzogen. Im zweiten punischen Kriege trat er zuerst 213
als Bundesgenosse der Karthager gegen den auf römischer Seite
kämpfenden Syphax, König der numidischen Massaessylier, auf,
ging aber 206 zu den Römern über, indes Syphax sich durch den
karthagischen Feldherrn Hasdrubal, Sohn des Geskon, der ihm
seine Tochter Sophoniba vermählte, für die Sache Karthagos ge-
winnen ließ. Im Kampfe der beiden Rivalen unterlag zunächst M.
Mit wenigen seiner Getreuen in die Wüste geflüchtet, unternahm
er von dort her immer neue Versuche, sein Erbreich wiederzu-
erobern. Dies gelang ihm erst, nachdem das römische Invasionsheer
im Frühsommer 204 nahe bei Utica gelandet war. Im Sommer 203,
während die Römer Karthago blockierten, wurde ein zum Entsatze
heranziehendes Heer, aus 3000 neugeworbenen keltiberischen Söld-
nern und einem starken Reiterkorps des Syphax bestehend, die
letzte karthagische Streitmacht außer Hannibals Veteranenheer, auf
den großen Feldern am Mittellaufe des Bagradas vernichtet, und
bereits am 24. Juni verlor Syphax in einer letzten Schlacht vor
Cirta's Toren Freiheit und Reich. M., der größte König, den
Numidien je gehabt, hat zuletzt von Mauretanien bis zur Cyre-
naika geherrscht.
   Verweis zum Text S.55, Z.12: Centurionen: Siehe die Anm. zu Bd 1, S. 310,
Z. 36 auf Verweis zum Text S. 643.
   Verweis zum Text S.55, Z.21:Ein Velit: Siehe die Anm. zu Bd 1, S. 311,
Z. 26 auf Verweis zum Text S. 643.
   Verweis zum Text S.56, Z.1: attischen: Der athenischen Bildung gemäßen; feinen,
witzigen.
   Verweis zum Text S.66, Z.39: Ein Weib gründete Carthago: Dido, Tochter des
tyrischen Königs Mutto (oder Methres oder Belus), die mythische
Gründerin und Königin von Karthago. Als erster erzählt von ihr
Timaios von Tauromenion. Danach hieß sie Theiosso, wurde auf
phoinikisch Helissa genannt und war eine Schwester Pygmalions,
Königs von Tyros. Dieser tötete ihren Gemahl Sicharbas, worauf
sie mit einigen Tyriern und ihrer Habe zu Schiffe entfloh. Nach
vielen Mühsalen landete sie in Libyen, dessen Einwohner ihr wegen
ihres langen Umherirrens den Namen Δειδώ gaben. Vom Könige
Jarbas, dem Sohne des Ammon, kaufte sie so viel Land, als mit
einer Stierhaut belegt werden könne, schnitt diese aber in dünne
Streifen und umspannte damit den Platz der Burg. So gründete
sie Karthago. Wahrscheinlich hat sich die Sagengestalt der D. aus
der daselbst als Burg- und Stadtgöttin verehrten Tanit entwickelt.