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[GAA, Bd. III, S. 305]

 


I
BRUCHSTÜCKE
aus:
„DIE HERMANNSCHLACHT“
5 von
Ch. D. Grabbe. 5* )
Der große Hünenring am Teut, heut zu Tage Grotenburg,
umgürtet von bemoosten Quadern. Armin's Wohnung in
ihm. Offene Hausflur. Mittag
10Thusnelda Die Völker! Essenszeit!
Das Gesinde kömmt und setzt sich. Sie gleichfalls
Grossmagd Die Suppe!
Thusnelda kostet davon Nicht sonderlich, und die Portionen
spärlich. Mein Gesinde soll tüchtig arbeiten, aber auch
15 tüchtig essen, merks dir!
Haushofmeister Beginnen wir! Er nimmt andächtig seine
Bärenfellmütze ab Schweinejunge, bete! Geschwind, uns
hungert!
Thusnelda lächelnd Warum betet stets der Jüngste?
20Ein Knecht Er sündigt noch nicht so viel, als wir.
Der Schweinejunge plappert ein Gebet; man hört und schaut
auf die dampfenden Speisen
Schweinejunge Fertig. Er ißt
Die Übrigen essend Wodan gelobt!
25Thusnelda Daß dich! Das Löffelrasseln! Mir springt das
Herz, als hätts Fittige. Es schmeckt ihnen.
Ein Knecht kömmt Der Römerfeldherr!
Thusnelda winkt; in Gedanken Armin, bei unsrer Liebe, bist