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GAA, Bd. II, S. 15 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 15]

 


Rudolph Er strafte nur Empörer!
Ulrich Mitsamt den Häusern brannte auch die Unschuld der
mailändischen Mädchen auf.
Wilhelm Ihr Leben hinterdrein!
5Landolph Wenn wir jetzt wieder dahin kommen, finden
wir kein Mailand mehr. Nur Ruine. Zu schlimm gings
dort her.
Ulrich Ei, die großmütige Seele ärgert sich, daß sie künftig
in Mailand weniger zu plündern findet, als früher! — He,
10 Freund! weiß er noch, wie er damals mit seinen ellenlangen
Fingern einen mailändischen Knirps, mit rotem Doktorhut,
einfing, ihn mit dem Kleide auf seinem Speer befestigte, und
ihn herumtrug und quälte, daß er ihm die reichsten Häuser
mit den meisten Schätzen zeige?
15Erstdruck Landolph Warum sollt ich das nicht tun? Der Kaiser hatte
Plündrung erlaubt. — Was ich eroberte, war Gottes Segen.
— Übrigens bracht ich den Knirps in eine Apotheke und
traktierte ihn darin.
Ulrich Ja, mit Pillen, Mixturen, Brechmitteln, bis er den
20 Geist aufgab.
Landolph O, ich gab ihm doch was! Es waren teure
Sachen. Er wehrte sich verwünscht, aber ich beschenkte
den Buben doch!
Giso Zurück! Da kommt jemand. —Es muß ein Großer sein.
25 — Die Wachen salutieren bis auf den Grund!
Landolph Es ist unser und euer Herzog, Baier!
Giso Wahrlich, er nennt sich der Löwe, und er ist es. —
Auf dem letzten Kreuzzuge, wo es uns so übel ging, im
syrischen Sande, lag ein Löwe in der Sonne: ernst, die
30 Augen offen, zwei Spiegel Erstdruck der Wüste, unregsam, und
doch zum Sprunge bereit. — Seh ich den Herzog, fällt
mir stets das edle Tier ein!
Ulrich Aber die Sonne, Baier, die den braunen Löwen be-
schien, sah unserm Kaiser gleich, mit dem blonden Haar
35 und der freien Stirne, hoch über der Welt dahinwandelnd!
Landolph Löwe und Kaiser! Betet, daß sie stets
Freunde bleiben wie jetzt!
Rudolph — Woher hat er den Namen Löwe?
Landolph Kennst du einen Lindwurm?
40Rudolph Nein.
Landolph So kennst du nichts. Stell dir einen Kelleresel vor

 

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