[GAA, Bd. II, S. 493] Dritte Szene Ahnensaal im Schloß Fineterra Olympia sitzt vor dem Kamin, in welchem Feuer brennt, liest Linsen aus einem mit Asche angefüllten Gefäß und blickt 5 bisweilen in das FeuerOlympia Da muß ich sitzen, Linsen lesen, habe Nicht einen Freund, nicht eine Freundin — Ihr Geliebte Flammen nur versucht mit Gaukeln Mich um die Zeit zu täuschen. — Feuer lebst Du? 10Ich glaub es fast, wenn ichs so stundenlang Betrachte, — immer strebend, immer zehrend — Ach, Es zehrt nur Holz, doch an dem Herzen zehrt Mir Schlimmres! — Sehnsucht, kannst Du nur zerstören? 15Und Deine Spuren, sind sie nichts als Rauch? Sie blickt durchs Fenster Aus grauen Wolken fällt der Regen In schweren Tropfen auf die Au — Die Blätter Erschrecken und erzittern unter ihm — 20Ich armes Kind, mir ists, als fielen Tränen, Und weinte die Natur! — Ja, Tränen fallen, Doch wie ich fühle, sinds die eigenen! — — — Zur Arbeit! — — Jetzo wohl beginnt Des Königs Fest — Glückliche Schwestern! 25Es ruft des Tanzes liebliche Musik, Der Busen schwillt vor ihren Tönen, Blick Sucht Blick — die Arme schlingen sich um Arme — Die Herzen schlagen ungehört, doch heftig, Und mehr noch als nach Takt der Flöt und Zimbel, 30Bewegt nach ihren Schlägen sich der Fuß. Ha! dürft ich tanzen! eng wird mir der Schuh, Es juckt und zittert mir darin! — Ich Böse, Ich denke immer an das Fest, und sollte 35Doch immer des Unheils denken, welches uns Bedräut — Ihr Geister Der Ahnenbilder, steigt hernieder, schützt Mir Vater, Mutter, Schwestern vor — dem Isaak! Wieder am Fenster |