| [GAA, Bd. IV, S. 128] lehrt sie nur auf Umwegen Geschichte? Dann geht zum Born und schöpft die Geschichte selbst. Ordnete Linné die Pflanzen so, wie sie ihm [S. 14] vor Augen standen? Nein, er stellte sie nach seinem System zusammen, in eine Classe 5das Gras neben den Baum, das äthiopische Gewächs neben ein nordisches, und just durch diese Consequenz machte er die Pflanzenkunde zur Wissenschaft. Aber der Dichter, wie jeder Künstler, ist noch weniger gebunden. Er nimmt aus der Welt, die ihm nur Material zu seiner Production ist, 10das, was ihm zur Vollendung seines Werkes nöthig scheint, setzt aus seinem Geist hinzu, was ihm geziemend dünkt, blickt dann nicht weiter um sich. Er bittet: nur zu beurtheilen, ob seine Schöpfung an sich schön? nicht aber sie nach den Thatsachen und Schöpfungen außer ihr zu kritisiren. 15Ein nach fremden Maaßstäben an einem Kunstwerk richtender Kritikus ist ein verdorbener Tischlergesell, einen Geschichtsverflacher der Hohenstaufen und großen dramaturgischen Erheber Raupachs ausgenommen, oder die Censur, welche er aber selbst (doch nicht aus Renommage?) verlassen 20hat, möchte dies ausstreichen. Im Leben ein Traum war die Scene in Polen geblieben, aber in dem calderonischen. Polen ist ebenes Land; dem Calderon beliebt's, ihm Berg, Fels und Thal zu geben. Die sahen wir, und ich habe sie im selben Stück auch auf 25mancher anderen Bühne, so sehr sie sich als historische Kammerzofe zierte, so gesehen, denn bis zu einer polnischen Sandebene mit freier weiter Aussicht ist [S. 15] die Decorationsmalerei noch nicht gediehen. Dann will der Dichter, daß seine Personen dem Namen und dem Aeußeren nach Polen und 30Russen sein sollen. Ihm mußte gehorcht werden, denn die leisesten Züge sind mit solchen Intentionen verschmolzen. Und stand die Scenerie da, wie der romantischeste der Poeten sie geschildert, so waren auch seine Personen gekleidet, wie er es gewollt, in das polnische und russische Nationalcostume, 35und ich versichere den Theaterdirectionen, es nahm sich gut aus. Auch die Verse wurden auf keine Art verschreivogelt, oder auf ifflandische Manier bequemeren Weges halber zu prosaischen Chausseesteinen zerschlagen, sondern man hörte ihre abwechselnden Rhythmen, mit richtiger Declamation. 40Eine Menge vermeint noch, es sei unrichtg, auf der Bühne den Vers zu vernehmen. Des Unsinns! War der Dichter sinnlos, |
|  | Werkauswahl | |  | Dramen | |  | Prosa-Schriften | | |  | Den Schul- und Universitätsjahren zugehörig | | |  | Die Proberelation | | | |  | Ausführung | Bd. IV, S. 9 | | | |  | Überlieferung | Bd. IV, S. 376 | | | |  | Lesarten | Bd. IV, S. 376 | | | |  | Erläuterungen | Bd. IV, S. 376 | | |  | Über die Shakspearo-Manie | | |  | Aufsätze über Detmold und sein Theater | | |  | Etwas über den Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe | | |  | Selbstrezensionen | | |  | Das Theater zu Düsseldorf mit Rückblicken auf die übrige deutsche Schaubühne | Bd. IV, S. 477 | | |  | Bruchstück einer frühen Fassung | | |  | Endgültige Fassung | | |  | Beiträge zum 'Düsseldorfer Fremdenblatte' | Bd. IV, S. 163 | | |  | Theater-Referate | | | |  | Michel Perrin. Lustspiel nach Mélesville und Duveyrier von Theodor Hell. Die Neugierigen. Lustspiel von Friedrich Ludwig Schmidt | Bd. IV, S. 167 | | | |  | König Lear. Trauerspiel von Shakspeare | Bd. IV, S. 168 | | | |  | König Enzio. Trauerspiel von Ernst Raupach | Bd. IV, S. 206 | | | |  | Der Kammerdiener. Lustspiel von Friederike Kricke-berg. Der Unschuldige muß viel leiden. Lustspiel nach dem Französischen bearbeitet von Theodor Hell | Bd. IV, S. 170 | | | |  | Oberon, König der Elfen. Romantische Feenoper von Carl Maria v. Weber | Bd. IV, S. 171 | | | |  | Das goldene Kreuz. Lustspiel frei nach dem Französischen von Georg Harrys. Die Schleichhändler. Posse von Raupach | Bd. IV, S. 172 | | | |  | Die schelmische Gräfin. Lustspiel von Immermann. Der Zeitgeist. Posse von Raupach | Bd. IV, S. 173 | | | |  | Maria Tudor. Drama von Victor Hugo | Bd. IV, S. 174 | | | |  | Der Secretair und der Koch. Lustspiel nach dem Französischen von Carl Blum. Bube und Dame, oder: schwache Seiten. Lustspiel von Karl Töpfer | Bd. IV, S. 176 | | | |  | Die Macht der Verhältnisse. Trauerspiel von Ludwig Robert | Bd. IV, S. 177 | | | |  | Michel Perrin. Lustspiel nach Mélesville und Duveyrier von Th. Hell. Das Fest der Handwerker. Vaudeville von Louis Angely | Bd. IV, S. 179 | | | |  | Die Jäger. Ein l%auml%ndliches Sittengemälde von August Wilhelm Iffland | Bd. IV, S. 179 | | | |  | Lüge und Wahrheit. Lustspiel von Amalie, Herzogin zu Sachsen. Der Schiffscapitain oder die Unbefangenen. Vaudeville von Blum | Bd. IV, S. 181 | | | |  | Das Räthsel. Lustspiel von Karl Wilhelm Salice Contessa. Die junge Pathe. Lustspiel von Eugène Scribe | Bd. IV, S. 182 | | | |  | Des Adlers Horst. Romantisch-komische Oper von Karl von Holtei. Musik von Franz Gläser | Bd. IV, S. 183 | | | |  | Der Richter von Zalamea. Schauspiel von Calderon | Bd. IV, S. 184 | | | |  | Die deutschen Kleinstädter. Lustspiel von August von Kotzebue | Bd. IV, S. 185 | | | |  | Belisar. Romantisches Trauerspiel von Eduard von Schenk. Musik von Johann Nepomuk Freiherrn von Poisl | Bd. IV, S. 187 | | | |  | Die Jäger. Ein ländliches Sittengemälde von Iffland | Bd. IV, S. 189 | | | |  | König Johann. Historisches Schauspiel von Shakspeare | Bd. IV, S. 190 | | | |  | Die Einfalt vom Lande. Lustspiel von Töpfer | Bd. IV, S. 191 | | | |  | Familienleben Heinrichs IV. Lustspiel frei nach dem Französischen von Carl Stawinski . Der Doktor und der Apotheker. Possenspiel von Raupach | Bd. IV, S. 193 | | | |  | Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. Komisches Gemälde frei nach dem Französischen von Angely | Bd. IV, S. 196 | | | |  | Die Brüder. Lustspiel nach Terenz | Bd. IV, S. 198 | | | |  | Richard Löwenherz. Singspiel nach dem Französischen des Michel Jean Sedaine. Musik von André Ernest Modeste Grétry | Bd. IV, S. 199 | | | |  | Maria Stuart. Trauerspiel von Schiller | Bd. IV, S. 200 | | | |  | Die Hagestolzen. Schauspiel von Iffland. Mirandolina. Lustspiel frei nach Goldonis Locandiera von Blum | Bd. IV, S. 201 | | | |  | Des Goldschmidts Töchterlein. Altdeutsches Sittengemälde von Blum. Die K%ouml;nigin von sechzehn Jahren. Drama nach dem Französischen von Hell | Bd. IV, S. 203 | | | |  | Das Käthchen von Heilbronn. Ritterschauspiel von Heinrich von Kleist | Bd. IV, S. 204 | | | | | Romeo und Julia. Trauerspiel von Shakspeare | | | |  | Betrachtungen | Bd. IV, S. 208 | | | |  | Das Leben ein Traum. Romantisches Schauspiel von Calderon | Bd. IV, S. 210 | | | |  | Otto von Wittelsbach, Pfalzgraf in Baiern. Trauerspiel von Joseph Marius Johann Nepomuk Babo | Bd. IV, S. 213 | | | |  | Lüge und Wahrheit. Lustspiel von Amalie, Herzogin zu Sachsen. Die Wiener in Berlin. Liederposse von Holtei | Bd. IV, S. 214 | | | |  | Der Blaubart. Dramatisches Mährchen von Ludwig Tieck | Bd. IV, S. 215 | | | |  | Hans Heiling. Romantische Oper von Eduard Devrient. Musik von Heinrich Marschner | Bd. IV, S. 217 | | | |  | Ein paar Bemerkungen | Bd. IV, S. 227 | | | |  | Des Dichters Herz von H. Neumann | Bd. IV, S. 224 | | | |  | Norbert Burgmüller | Bd. IV, S. 225 | | | |  | Berlinisches | Bd. IV, S. 226 | | | | | Betrachtungen | | | |  | Konrad | Bd. IV, S. 229 | | | |  | Anmerkungen | Bd. IV, S. 506 |
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