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GAA, Bd. IV, S. 196 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. IV, S. 196]

 


zusammengeschrumpft, und schleppt, um witzig zu seyn,
Gleichnisse, Bemerkungen u. dgl. aus allen Welten, Wissenschaften,
und Handschrift Vierteln Berlins zusammen. — Die Mad.
Limbach (bisweilen unsere Macbeth) hab' ich bedauert,
5daß sie heute als Räthin Hellwig eine elende Marionettenfigur
seyn mußte. — Benedictus Stix (Hr. Euling) und
Zacharias Stix (Hr. Henckel), der Erstere Allopath, der
Zweite Homöopath, waren beide lobenswerth, und daß sie
ihre Rollen carrikirten war Recht, indem theils der Verf.
10sie darnach geschrieben hat, theils sie so schlecht, nach Handschrift Kotze-
bues freilich besseren, doch ähnlichen Vorbildern componirt
sind, daß man sie nur durch Uebertreibung auf der Scene
halten kann. Der Marqueur, oder wie die Herren seiner Classe
seit 12 Jahren sich lieber tituliren hören, der Kellner, ward
15vom Hrn. Witte recht brav und naturgetreu dargestellt.
Herr Dölle, Chef der Polizei, Handschrift war zu grell, gefiel
aber im Ganzen doch. — Ein Tisch und zwei Lichter
spielten auch gut. Ersterer fiel prompt um, wie nur zu wünschen
war, und eben so prompt und zeitig erlöschten die Lichter.
20Ja, Raupach weiß, wo er mit Handschrift Menschen nicht auskommt,
sich mit Mobilien, wo es mit der Güte seiner Dialoge hapert,
ihnen mit Geschrei zu helfen.

  Der Inhalt des Stücks, den man bei solchen Einzelnheiten
leicht auf einen Augenblick vergißt, besteht darin, daß zwei
25Brüder sich wegen verschiedener Ansichten über Allopathie
und Homöopathie feind werden, ihre resp. beiden Kinder
einander nicht heirathen lassen wollen, und endlich, durch
eine plumpe List Tills betrogen, die Handschrift Heirath auf eine alberne
Art verstatten.

30
  Dem Leser zum Trost bemerk' ich, daß ich weder von
Raupach noch von seinen Werken wieder etwas erwähnen
werde, es möchte denn seyn, daß mir eine seiner Verstiraden
oder was er sonst Tragödien nennt vor's Gesicht käme.

Grabbe.Handschrift 
35 23.
Handschrift Stadt-Theater.

  Sonntag, den 28. Febr.: Zum Erstenmale: Die Reise
auf gemeinschaftliche Kosten. Komische Gemälde

 

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