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[GAA, Bd. IV, S. 29]

 


Handschrift Erstdruck Über die Shakspearo-Manie.
Handschrift Vorwort.

  Auch diese Abhandlung entstand vor mehreren Jahren und
ist jetzt nur revidirt. Der Verfasser kann über die zur Mode
5gewordene Bewunderung des Shakspeare um so eher sprechen,
als er selbst daran etwas gelitten hat. Der Gothland (keines
der übrigen Stücke) trägt vielleicht einige Spuren davon, jedoch
glaubt der Verfasser, daß sowohl der Geist des Gothland
als auch seine formelle Behandlung im Ganzen mehr eigenthümlich
10als shakspearisch sind. Der Verfasser will mit den
Andeutungen dessen, was das deutsche Volk von seinen Dramatikern
eigentlich wünscht, keinesweges den einzigen
Weg angegeben haben, den jene gehen sollen. Erstdruck Er hätte sich
selbst den Stab gebrochen. Die Hauptsache ist, das Volk will
15deutsche Originalität. Es ist hier ein Streit über
literarische Ansichten verhandelt, und da geziemt sich Offenheit
und Wahrheit. Es wäre feig gewesen, wenn der Verfasser
unter denen, gegen die er ankämpft, L. Tieck ausgelassen
hätte, weil er diesen großen Dichter Handschrift mit vollster Ursache
20liebt und verehrt. Eben deshalb, weil er Tieck hochachtet,
ist er überzeugt, daß Tieck ihn vielleicht zu
widerlegen suchen, nicht aber die Freiheit, mit welcher der
Verfasser sich ausspricht, tadeln wird.

Der Verfasser.