| [GAA, Bd. V, S. 180] in der Hand habe, und sehe wie es den Messires in Geist oder Auge fällt. Dann erhältst Du die Briefe in 3 Tagen, und damit sie nicht die Buchhändlerspeculation wittern, schreibe ich hinein, ich wäre grade in Frankfurt zum Besuch. 5 Nicht umsonst spreche ich in der Shakspearo-Manie vom Eulenspiegel; mein nächstes Lustspiel soll ihn vorführen. Zwei Romane, ein kleiner und ein großer, werden auch in dem nämlichen Augenblicke vom Baume fallen, wo meine Stücke effectuiren. In der Manie spreche ich von Tiecks „Verlobten“; 10ich glaube aber die Novelle heißt „die Verlobte.“ Corrigire es, si placet. Ich habe die Manie geschrieben, ohne ein einziges Buch nachzuschlagen. Auch in Tiecks Briefe fehlt hier und da ein Komma oder ein Und. Das kannst Du auch ersetzen. Bei Gott, Du bist Doctor und 15Hebamme. Mein Eulenspiegel soll theatralisch werden, auch äußerlich etwas von einer Eule an sich haben. Berlin gebe ich noch nicht auf. Daß die Publication meiner Stücke in den Herbst fällt, ist gut, denn Gothland z. B. trägt Herbstspuren. Den Sulla, wenn das Fragment, wie ich hoffe, 20Effect macht, vollende ich diesen Winter, vor Weihnachten. Er steht schon in meinem Kopf Scene vor Scene. Marius sagt schon: „durch meiner Augen Fenster sieh't nicht mehr der Löwe, wie wohl ehedem. Er ist zu einem gelben welken Herzchen eingeschrumpft.“ Vielleicht benutze ich in Westphalen 25auch unsren lieben Pustkuchen zum Trommeln. Erfreue bald mit Antwort | | Deinen | Detmold den 12t Aug. | | alten, treuen Grabbe. | 1827. | | | 30 [Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Buchhändler Kettembeil (Hermannsche Buchhandlung) in Frankfurt am Main. Frei. Ewr Wohlgeboren übersende ich anbei einen kleinen Beitrag zu Ihrem geehrten 35Sonntagsblatte. Er ist zum Theil ein wenig gegen die letzte Detmoldische Correspondenz (die, wie ich offen gestehe, nach meiner Vermuthung vom Rath Sterzenbach ist) gerichtet, indeß mit höflicher Einleitung und ohne Grobheit. Das Blatt Ewr Wohlgeboren wird gewiß, und geschähe es mit Selbstverläugnung, |
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