| [GAA, Bd. IV, S. 93] Etwas über den Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805 (6 Theile, Stuttgart und Tübingen, Cotta'sche Buchhandlung), so wie auch einiges über die ebengenannten beiden Dichter selbst und über unsere Zeit.5Von Grabbe. 1) Die Guillotine der Revolution steht still und ihr Beil rostet, — mit ihm verrostet vielleicht auch manches Große, und das Gemeine, in der Sicherheit, daß ihm nicht mehr der Kopf abgeschlagen werden kann, erhebt gleich dem Unkraut sein 10Haupt. Napoleons Schlachtendonner sind gleichfalls verschollen. Seine Feinde denken seiner nicht mehr, weil sie ihn nicht mehr sehen noch hören, — Freunde, die ihn kannten, sterben allmählig aus, — jugendliche Enthusiasten bewundern wohl seinen Kriegesglanz, von dem ihnen noch einige Augenzeugen zu 15erzählen wissen, begreifen aber schwerlich seinen Character, seine Sendung und seine Zeit. Mit Napoleons Ende ward es mit der Welt, als wäre sie ein ausgelesenes Buch, und wir ständen, aus ihr hinausgeworfen, als die Leser davor, und repetirten und überlegten das 20Geschehene. In succum et sanguinem haben wir es indeß noch nicht vertirt, selbst die historischen Compendien-Fabrikanten und Guckkastenzeiger, wozu insbesondere die deutschen Geschichtschreiber mehr oder weniger gehören, nicht ausgeschlossen. Und was soll man da hoffen? Was wenigstens bei unsren 25Landsleuten? Eine Recension, von irgend einem Laffen zusammengeschrieben, |
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