| [GAA, Bd. IV, S. 218] in der Oper wieder aufgekommenen Geister- und Elfenmanier schmeckt. Zwar gründet sich die Fabel auf eine Volkssage, und bekommt dadurch eine kräftigere Gestaltung als die luftigen Erfindungen mancher neueren Textfabricanten, aber soviel 5man, ohne das Geringste von dem Inhalt zu wissen, schon aus dem Comödienzettel behaupten kann, ist der Hans Heiling eine zu bizarre Figur, als daß er zum musicalischen Sujet tauglich seyn dürfte. Musik kann nur Gefühle aussprechen, nicht aber grell characterisiren, wie es hier nothwendig gewesen 10wäre. Daß die dea ex machina, die Königin der Erdgeister, endlich die arme Anna von dem ihr so widerwärtigen Hans befreit, und sie dem geliebten Conrad in die Arme liefert, mußte mit originelleren Zügen geschrieben seyn, weil ähnliche Katastrophen leicht zu verbraucht erscheinen.15 Den musicalischen Theil der Oper betreffend, ist er so, wie man es von Marschner gewohnt ist. Viel Harmonie, auch oft gute Melodie, letztere jedoch in der Regel zu schwach, um gleich den magischen Tönen Webers und Mozarts nur einmal gehört und nie vergessen zu seyn. Auch die originell 20seyn sollende Neuerung, die Eintheilung des Ganzen in Vorspiel, Ouverture und Oper, scheint der gehörigen Concentration des gesammten Musikstoffes allerdings zu schaden. Indeß gefiel die Oper im Allgemeinen, und was sie nicht that, das that ihre treffliche Darstellung. Alle Spielenden 25hatten ihre besten Kräfte aufgeboten, um das Werk gut zu produciren. Die Königin der Elfen spielte und sang liebenswürdig wie immer. Ihre Töne flossen bezaubernd dahin. Besonders ausgezeichnet war sie in den großartigen Finalen des 30ersten und des dritten Actes. In letzterem erinnert übrigens, beizu gesagt, Hr. Marschner denn doch wohl all zu sehr an sein Vorbild, C. M. v. Weber. Auch wurde Dem. Meiselbach am Schluß des Stücks gerufen, so viel ich mich im Voraus entsinne. — Anna stand ihr würdig zur Seite. — Caspar 35kann seine Rolle zu seinen besten zählen. Heiling ließ sich nicht zum Uebertreiben verführen, wie Mancher in seiner Partie es gethan hätte. Er gab sie mit gewohnter Kraft und ausgebildeter Kunst der Stimme. — Auch die Choristen waren gut einstudirt und griffen stets richtig und trefflich ein. — 40Das Orchester war brav wie immer.X. |
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