| [GAA, Bd. I, S. 344] Fischer Wenn er uns fragt, so verbergt ihm, daß wir etwas wissen. Der Liktor tritt auf mit seinem FascesbündelDer Liktor Ihr Leute, habt ihr in der Nähe einen grau- 5 köpfigen Römer gewahrt?Fischer Eben schnob eine Hyäne vorbei; sonst ist uns seit mehreren Tagen nichts Lebendiges begegnet. Der Liktor Sonderbar! er muß doch irgendwo in den Ruinen versteckt sein! 10AbFischer Ich bin ein elender, lumpiger Mensch, aber der be- rühmte Unglückliche dauert mich doch. Frau Warum nicht gar? Wir haben ein kleines Dasein, und wenn sie sich um uns bekümmern, so geschieht es, um uns 15 zu unterdrücken; wir können nichts tun als auf die Seite springen, wenn die Großen fallen.Fischer Hast recht, Weib! — Und wer uns daran hindert, dem jag ich meinen Wurfspieß in den Bauch! Eilen fort 20 Granius, Carbo und Marius kommenCarbo Die Zunge brennt mir im Munde, wie eine Flamme; gleich einem durstigen Löwen saugt mir die gelbrote, afri- kanische Sonne das Blut weg!Granius Wir haben auch seit unsrer Ankunft nicht einen 25 Bissen genossen, selbst der Feldherr nicht. — Wie erträgt er es?Marius Ich fühle geringes Verlangen nach Speise. — Seid nur getrost! Der Prätor dieser Provinz, dem ich in meinem Leben zwar kein Gutes, aber auch kein Böses angetan habe, 30 wird mir schon aus bloßem Mitleid einige Hülfe leisten.Carbo Das bezweifle ich! Was du warest, ist längst ver- gessen! Du bist nicht mehr der Gepriesene, welcher ge- waltiger als die überstiegenen Alpen, die Flut der ger- manischen Barbaren zurückhielt, du bist ein verlassener 35 und verfolgter Landesverwiesener. Marius Bin ich es? — Ich kanns nicht denken! — Mein Kopf ist wüst. — Aber, verlaßt euch drauf, es schwebt mir vor, als müßte ich noch einmal mit voller Macht nach Rom heimkehren! 40Carbo O wie sollten dann die übermütigen Patrizier jeden Schritt, den wir so kläglich im Elende dahinschleppen, uns |
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