| [GAA, Bd. I, S. 350] Sulla nachdem er es durchlaufen 'Ne Neuigkeit, ihr Herrn! Cinna, welchem ich zum Konsulat verhalf, der mir einen heiligen Eid ablegte, die Verfassung anzunehmen, welche ich dem Staat verliehen hatte, ist ein Verräter geworden 5 und hat sich zur Partei des Pöbels geschlagen. Zwar hat ihn sein Kollege, der treffliche Octavius, aus der Stadt gejagt und den Pontifex Merula mit seiner Stelle bekleidet, aber der Aufrührer steht nun in Hetrurien und alles liederliche Gesindel strömt ihm zu; überdies hat er den Cajus Marius 10 aus dem Exil gerufen, und der ist auch schon bei Telamon ans Land gestiegen! Kaphis Entsetzlich!Sulla Das nicht, jedoch höchst widerlich und dumm! 15Der Marius war immer nur ein Bauer, Und wenn er nicht mit seinesgleichen kämpft, Wie mit den Kimbern und Numidiern, So ist er leichtlich zu bewältigen. Sein Ehrgeiz war sein Glück, und seine Jugend 20 Vertrat bei ihm die Stelle des Talents. Mit jeder Locke, welche ihm entfällt, Entfällt ihm auch ein Stück vom Geiste! — Mich soll nur wundern, wie die Römer sich Dabei benehmen! 25Hortensius Was beschließest du für jetzt?Sulla Hum, Wenn das Geschick uns schlägt, so ists Am klügsten, man gibt Funken von sich, und So geb ich Krieg und Schlachten! — Darum stracks 30Den Mithridates angegriffen, und Zu einem winzgen Wurm gekrümmt, den Mut Des Heers durch einen Sieg gestärkt, und dann Nach Haus geeilt, mein Recht mir zu verteidgen!Ein Centurio der Bundsgenossen sprengt heran 35 Der Feind! er droht uns zu umzingeln!Sulla Ich Will ihn zusammenziehn! Ergreift sein Zentrum, So habt ihr ihn am Halse! Mit Hortensius abKaphis — Sullas Wesen ist zu fremd, vom Gewöhnlichen 40 zu verschieden, als daß ich ihm trauen möchte. Er fühlt nicht wie wir, und niemand weiß, ob es ihm nicht einmal |
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