| [GAA, Bd. I, S. 368] Flavius bricht mit Volkshaufen herein Blut oder Brot! Wir hungern! Unten an Dem Tiber liegt der Marius und sperrt Die Zufuhr! Nicht ein Stäubchen Mehls gelangt 5Zur Stadt! Er läßt es in die Wellen schütten! Die Mütter wollen ihre Kinder schlachten, Pest, Seuchen, Jammer, brechen jäh herein!Sextus Ihr seid die Obrigkeit! schafft Rettung! schafft!Cajus Und könnt ihrs nicht, so übergebt die Stadt! 10Sextus Der Marius liebt uns! ist uns gewogen! Und nur um euretwillen sollen wir Durch seine Hand uns würgen lassen? Habt Ihr das verdient? 15 Crassus der Sohn Beim Pluto, Schurk, du bist Verloren. — Reißt ihn zum tarpejschen Felsen!Saturninus Erlaubt — Der Bürger Roms ist frei und darf Frei reden! 20Cajus Frei! Das merket euch. Das heißt: Wir dürfen tun, was uns beliebt, und niemand Darf uns gefangennehmen!Saturninus So wars noch vor Vier Jahren! 25Flavius Sammelt euch nach euren Zünften! Ich klage Sulla, seine Freunde, alle Die mit ihm die Verfassung umgestürzt, Des Majestätsverbrechens vor euch an!Saturninus 30Ihr sehet, Senatoren, hier kann ich nicht helfen. Crassus der Vater Ha, heuchlerischer Frevler, glaubst du etwa, Mit derlei Gaukelspiel uns zu entsetzen? Erzittre! 35Es dient nur, um euch sämtlich zu vernichten!Cornutus Errat ich deine Meinung, Crassus? Lange Schon hab ich zornig hier gesessen und In meiner Brust sie umgewälzt — der Staat Ist in Gefahr, daß Pöbelherrschaft ihn 40Ergreife — Wählet den Diktator, der Dem schlechten Wesen steuert! |
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