| [GAA, Bd. I, S. 369] Saturninus und Flavius Veto!Cornutus Nutzlos Geschrei! In solchem Falle gilt kein Veto. Saturninus Veto! 5Es gilt! Unglück dem Munde, der das leugnet! Das Volk darf veto sagen allerwärts, Kein Fall ist ausgenommen! Wer ihn ausnimmt, Will den Senat zum Scheusal, zum Vielhäuptigen Tyrannen machen! Noch 10Sind wir nicht Sklaven, veto ruft Das römsche Kind, sobald es stammeln kann, Veto ruft der römsche Mann der Furcht Entgegen! Es stehn hier Leute, welche Des Morgens noch nicht wissen, wovon sie 15Des Tags sich nähren sollen — Wißt ihr auch Was solche Eintagsfliegen tröstet, Was ihnen Mut verleiht, des Lebens Last Zu tragen und sie über Könige Emporschwingt? Sie sind römsche Bürger! 20Ein Bürger aber ohne Freiheit, ist ein Unding, Und Freiheit ist ein Unding, wenn man ihr Das Nein verbietet! Veto ist das Wörtchen, In welchem soviel Atem steckt, daß selbst Des Usurpators Waffen wie ein Flaum 25Davor sich beugen; Jupiter kann donnern, Das Römervolk ruft veto!Das Volk Veto!Antonius Ruhe! Bevor ihr weiter stürmet und es wagt, 30Den alten Zeiten und Gesetzen, die Euch aufgesäugt und euch umgarnen, Stirn Zu bieten, merket auf, was der Senat Kraft seiner Machtvollkommenheit Beschließt, und was ihr künftig, wenn des Landes 35Gefahr vorbeigezogen ist, nicht eher, Kraft eurer Rechte untersuchen mögt: Die beiden Konsuln sollen achten, daß Die Republik nicht irgend Nachteil fahe! Octavius 40Wir danken euch. Liegts nur an unsrem Tode, So soll die Rettung Roms euch nahe sein. |
| |