| [GAA, Bd. I, S. 373] Flavius Du zürnst zu weit. Meinst du es sei Ernst gewesen, als man rief „zerreißt sie“? Ich zweifle!Saturninus Desto schlimmer! Wenn Tausende spaßen, so fällt es immer plump aus. O Rache, Rache und bodenlose 5 Verachtung! Wenn Marius einrückt, wenn seine furchtbaren Horden sich an seinen Fersen durch das Tor drängen, — so schließe ich mich an ihn, so flüstre ich ihm zu; ich schwöre, der Pöbel irrt sich in seinem ersehnten, großen Gönner! 10FlaviusDort kommt eine Schar keck lärmend heran, — tritt zur Seite.Saturninus Zum Scherz! denn wir haben nichts mehr von dem Haufen zu fürchten, eine Viertelstunde ist bereits vor- bei. 15 Flavius Du wagst zu viel; dein Gesicht verrät deine Gesin- nung; bedenk, daß Hunderte dich beachten, wenn du her- vortrittst.Saturninus Hunderte? Pah, Einer ist stets klüger als tausend zusammen, selbst wenn er der Dummste unter ihnen ist! 20 Pah! Sie treten zurück Ein Haufen Volks kommt, darunter Sextus, Cajus, Sempronius usw.SemproniusSeid lustig, Kinder, Fortuna lächelt, es nahen 25 goldne Zeiten! Sextus Ja, ja, es ist viel Gold in Rom, es kommt bald unter die Leute! CajusNachbarn, Nachbarn! Das Spektakel im Senat ist schlimm abgelaufen; nehmt euch in Acht, der Tod schwebt 30 über uns!Sempronius Und Marius, und Cinna, und Sertorius, stehn vor uns! Was will der Acheron?Sextus Wem gehört dieser Palast?Cajus Dem Scävola, dem Reichen. 35Sempronius Man sagt, er füttere seine Muränen mit leben- digen Sklaven.Sextus Abscheulich! schändlich!Sempronius Und andere behaupten, er füttere seine Sklaven mit gebratenen Muränen! 40 Sextus Wie? was? Himmel und Hölle! Muränen! gebratene! den Sklaven vorgesetzt? |
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